Mettmann Mut zur Veränderung

Mettmann · Jetzt heiratet sie auch noch! Ich habe es kommen sehen: sie ist nicht nur nach Bayern gezogen, um zu studieren, jetzt ändert sie auch noch den Namen: sie heiratet. Mein kleines Mädchen (zugegeben ist sie mittlerweile 22 Jahre alt) zieht es zu einem anderem. Sie konnte seinem Antrag hoch oben in der Kuppel der Frauenkirche in Dresden einfach nicht widerstehen und hat Ja gesagt. In wenigen Wochen unterschreibt sie mit seinem und nicht mehr mit meinem Namen. Und sie übt das auch schon.... Veränderungen, die das Leben ständig mit sich bringen, sind nicht immer nur schön und angenehm.

 Sich gegen Veränderungen zu wehren ist zwecklos, sagt Pastor Martin Scharnowski.

Sich gegen Veränderungen zu wehren ist zwecklos, sagt Pastor Martin Scharnowski.

Foto: privat

Gerne würde man das eine oder andere so erhalten, wie man es zur Zeit erlebt. Viel zu schnell ändern sich Dinge, muss man sich schon wieder auf Neues einstellen, fallen Sicherheiten weg und neue Schritte müssen gewagt werden – oft ohne zu wissen, wohin sie führen werden. Sich wehren ist zwecklos, ebenso wie Nachtrauern, Jammern oder Klammern. Ich will mich stattdessen dankbar erinnern, (auch an die Zeit, als sie mir damals versprach, nur mich zu heiraten). Ich will Bereiche der Vergangenheit zu einem guten Abschluss bringen, Verantwortung in andere Hände legen, das Gestern zufrieden archivieren. Ebenso möchte ich den Augenblick, mein Heute, immer wieder genießen und mit ihr im Internet so vieles für das große Fest raussuchen, (auch wenn ebenso vieles meiner Meinung nach gar nicht sein müsste). Und natürlich freue ich mich auf die kommenden Veränderungen - auf einen neuen (Schwieger-)Sohn, der unsere Familie bereichern wird. Danach auf die Schwiegertöchter. Und auf die Enkel - auch wenn ich noch nie mit einer Oma verheiratet war.... Und ich merke, dass Veränderungen doch ganz schön bereichernd sein können, dass wir sie willkommen heißen dürfen. Wie schön, dass nicht immer alles beim Alten bleiben muss.

Und wenn bei Ihnen, lieber Leser, im Moment Veränderungen anstehen, die auf sie bedrohlich wirken und ihnen Angst machen, möchte ich sie an ein altes Kirchenlied von Paul Gerhard (1607 - 1676) erinnern, eines meiner Lieblingslieder: Befiehl du deine Wege und was (im Moment) dein Herze kränkt, der allertreusten Pflege des, der den Himmel lenkt. Der Wolken, Luft und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn, der wird auch Wege finden, da dein Fuß (auch weiterhin) gehen kann.

Pastor Martin Scharnowski Treffpunkt-Leben Gemeinde Erkrath

(RP)
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