Mettmann Musik ist Arznei für die Seele

Düsseldorf · Reportage Der MGV Quartett-Verein Rheingold feiert mit Chören und Musikgruppen. Beim "Offenen Frühlingssingen" wird an das 110-jährige Bestehen des Männergesangvereins erinnert.

Ein schöneres Geschenk hätte der MGV Quartett-Verein Rheingold zum 110. Geburtstag nicht bekommen können: Kein Wölkchen trübt den Himmel über dem Außengelände des Kaplan-Flintrop-Hauses. Mitglieder und Freunde der Gesangvereine haben es sich an Stehtischen und Bierbänken bequem gemacht. Am Grillstand brutzeln die ersten Würstchen. "Wir hätten die Veranstaltung auch drinnen durchführen können, aber hier ist es doch viel schöner", freut sich der 1. Vorsitzende des Quartettvereins Jürgen Tollkühn. Sechs Chöre und Musikgruppen hat der MGV zum "Offenen Frühlingssingen" und mitfeiern geladen. Ein so ehrwürdiges Jubiläum verlangt aber auch nach würdigem Rahmen. Zum Auftakt hat das Tambour- und Fanfarencorps der St. Sebastianer Aufstellung genommen und verzieht, wie es sich gehört, keine Miene. An den blauen Uniformjacken blitzen die Orden. Muntere Marschmusik und Volksliedmelodien sorgen mit Pauke, Trommeln und Querflöten für den Einstieg ins tagesfüllende Festprogramm. Jürgen Tollkühn dankt mit einer Präsenttüte, die mangels Abstellmöglichkeit am Arm des noch immer reglosen Standartenträgers landet – ein Bild, das für Heiterkeit sorgt. Jürgen Tollkühn erinnert an die Gründung des Vereins am 18. November 1901.

Heute laufen viele Fäden beim Dirigenten Stephan Lux zusammen. Er hat nicht nur die musikalische Leitung des Quartettvereins, sondern auch der Musikfreunde Wülfrath und des Werkschors GF. Außerdem hat er den Kontakt zum Haan-Solinger Musik Ensemble hergestellt, der ebenso wie die Wülfrather erstmals beim Quartettverein auftreten. Aus der Ruhe bringt das den Profimusiker nicht. Noch kauend nimmt er am E-Piano Platz, um mit den Gastgebern das einfühlsame "Türmerlied" und das flotte "Valencia" anzustimmen.

Dr. Gerhard Gömann überbringt Glückwünsche vom Sängerkreis Niederberg, Bürgermeister Bernd Günter überreicht ein Kuvert unbekannten Inhalts und zitiert aus der Festschrift zum 75. Jubiläum "Musik ist Arznei der Seele". Dass sich der Werkschor GF auflöse und alle Gesangvereine Nachwuchssorgen hätten, sei ein Wermutstropfen. Pfarrer Bertold Stark überbringt Glückwunsche der evangelischen Kirche und bietet bestmögliche Unterstützung an.

Akkordeons anstatt Geigen

Nach den offiziellen Reden geht es mit dem ungewöhnlichen Ensemble der Musikfreunde Wülfrath weiter, bei dem statt Geigen fünf Akkordeons und eine Mandoline in der ersten Reihe sitzen. Ringsumher lockert sich die Stimmung. Neben Wasser und Limo werden die ersten Bierchen gezapft. Miteinander reden ist ebenso wichtig wie die Musik. Drinnen warten über 20 Kuchen, Spenden der Sängerfrauen. Zum Feiern steht noch der ganze Nachmittag zur Verfügung.

(RP)
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