Mettmann Musical "Josef" gekonnt in Szene gesetzt

Mettmann · Die Kinderchöre und die Junge Kantorei erhielten viel Beifall für ihre Aufführung in der Aula der Realschule.

 Die Akteure des Musicals erzählten die Geschichte aus dem AltenTestament.

Die Akteure des Musicals erzählten die Geschichte aus dem AltenTestament.

Foto: Dietrich Janicki

"Ich bin stolz auf euch", mit diesen Worten beendete Matthias Röttger einen Nachmittag, der nicht gelungener hätte ausklingen können. Das Musical "Josef", eine moderne, jugendgerechte Komposition der Norwegerin Hanne Fossum hatte der Kantor von St. Lambertus mit seinen Kinderchören und der Jungen Kantorei über ein Jahr lang einstudiert und am Samstag und Sonntag in der Aula der Realschule aufgeführt.

Wieviel Nerven und Mühe es gekostet haben mag, die 17 Chorsätze noten- und textsicher und dazu die Choreographie zu erlernen, kann nur erahnt werden. Aber, es hat sich gelohnt.

Ein tolles Werk, voller Pop und Rock, ließ von den jüngsten Sängerinnen und Sängern bis hin zu den schon erfahrenen der Jungen Kantorei jeden seine Leistungsgrenze erfahren. Abraham, Isaak und Jakob, diese Namen aus dem Alten Testament sind wohl jedem bekannt und die Geschichte ihres Nachfahren Josef berührt auch heute noch.

Josef, ein Träumer, wird nach dem Tode seiner Mutter Rachel von seinem Vater besonders geliebt und verwöhnt, - nicht zur Freude der älteren Brüder. Beim Hüten der Schafe, weit weg von zu Hause, wollten sie ihn töten. Wunderbar der Chorsatz: "Die Revanche".

Eine Karawane kommt des Wegs (herrlich die gebastelten Kamele). Die Brüder bezeichnen Josef als Landstreicher und verkaufen ihn kurzerhand für 20 Silberlinge. Sein untröstlicher Vater musste glauben, dass er in der Fremde getötet worden sei. Nach langen Wirrungen landet Josef in einem ägyptischen Gefängnis. Er betet zu Gott und fleht um Hilfe. "Hirte des Lebens" - beeindruckend der Chor mit einem hervorragenden Solo von Josef.

Dem Pharao, einem großen Herrscher, dessen Träume niemand im Lande zu deuten vermochte, kam zu Ohren, dass einer im Gefängnis sitze, der Träume deuten könne. Er ließ Josef in seinen Palast holen. "Traum des Pharao" mit einem ergreifenden Duett (Pharao und Josef). Josef sagte vorher, dass es bald sieben fette und sieben magere Jahre geben werde. Pharao vertraute ihm und beauftragte ihn, im gesamten Lande die Ernten einzuteilen und die Hälfte in Speichern zu verwahren. Damit hatte Josefs Elend ein Ende: "Aus dem tiefen Loch" war ein einfühlsames Nachempfinden seiner langen Jahre in Armut und Traurigkeit. Wahrhaft: Nach den sieben fetten Jahren brachen die sieben mageren an und alle Welt hungerte, nur Ägypten, dank der Vorsorge Josefs, nicht. Auch im Lande Israel war die Not groß und Jakob schickte seine Söhne aus, um in Ägypten Korn zu kaufen. Sie kommen zu dem Palast und hier gibt sich Josef seinen Brüdern nach 20 Jahren zu erkennen: "Ich bin Josef, euer Bruder". Der dankbare Pharao bot der Familie an, in Ägypten zu bleiben und dort gutes Land zu bewirtschaften. Noch siebzehn Jahre konnte Jakob dort leben. Dann rief er seine Söhne herbei und "Der Segen" war sein Abschied. Es war eine zu Herzen gehende Aufführung und Matthias Röttger hat mit seinen Chören erneut einen Meilenstein in der Musikgeschichte von St. Lambertus gesetzt.

(eise)
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