Mettmann Mühlräder sollen sich drehen

Mettmann · Die Kreissparkasse gibt mit 3000 Euro aus dem PS-Zweckertrag eine Anschubfinanzierung für dringende Sanierungsarbeiten an der Goldberger Mühle. Das Wasserrad soll künftig kontinuierlich Strom erzeugen.

Als Hans-Günther Kampen einige Gleichgesinnte um sich scharte, um die alte Goldberger Mühle vor dem Verfall oder gar Abriss zu retten, stand für ihn fest, dass es nicht allein um den Erhalt des Gemäuers gehen sollte. "Für mich ist das Projekt erst abgeschlossen, wenn alles fertig ist, also auch das Wasserrad wieder dauernd in Betrieb ist", betont er.

Dabei ist er am Montag einen großen Schritt weiter gekommen. Klaus Velleuer, Filialdirektor der Kreissparkasse Düsseldorf in Mettmann, überreichte nämlich einen Scheck über 3000 Euro aus dem PS-Zweckertrag des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes. Damit können endlich wichtige noch offene Arbeiten an dem Wasserrad angeschoben werden.

Insgesamt sind dafür zwar etwa 8.000 bis 10.000 Euro erforderlich, aber Kampen ist zuversichtlich, dass mit weiteren bereits avisierten Spenden von Georg Fischer, Mettmanner Bauverein, RWE, Rhenag und einigen Privatleuten das Projekt nun in Angriff genommen werden kann.

"Man schreit immer mehr nach erneuerbaren Energien. Wir haben sie hier vor der Haustüre und können sie nicht nutzen", sagt Kampen. Das wird sich bald ändern. Der Mühlenverein wird als Nächstes das Auffangbecken aus Eichenholz, an dem in den letzten Jahren der Zahn der Zeit genagt hat, sanieren. Außerdem seien noch Arbeiten an der Wasserschleuse erforderlich.

Und dann sei der Bergisch-Rheinische Wasserverband gefordert, mit einem neuen Wehr den Wasserstand des Goldberger Teiches zu erhöhen und so für einen kontinuierlichen Wasserfluss auf dem Wasserrad der Mühle zu sorgen. Nach seinen Informationen wolle der BRW damit im Herbst beginnen, das Geld dafür sei im Haushalt des Wasserverbandes bereits eingestellt.

Etwa drei bis vier Kilowatt an Strom pro Stunde können mit Hilfe des großen Wasserrades erzeugt werden. Er sei zum einen zum Eigenverbrauch bestimmt, ein großer Teil werde aber auch ins Netz eingespeist und dann vom RWE vergütet. Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass die Kreissparkasse sich bei der Restaurierung der Goldberger Mühle engagiert.

"Als wir 2003 42 000 Euro für die Sanierung des Daches brauchten, sprang die Sparkasse ein", erinnert sich Kampen. "Selbst bei der Beseitigung von Wasser- und Unwetterschäden wurde uns schnell und unbürokratisch geholfen". Und diese Hilfe leisten Klaus Velleuer und sein Team in Mettmann gerne.

"Die Spendenanfrage des Vereins ist uns im übertragenen Sinne Wasser auf die Mühle", bekräftigt der Filialdirektor. Denn damit könne man ganz im Sinne des öffentlichen Auftrages, etwas Positives für das Brauchtum vor Ort tun.

(mue)
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