Erkrath Motorradfans mögen das Neandertal

Erkrath · Zahlreiche Zweiradfahrer diskutierten bei der Mobilen Redaktion der RP über die Situation der Biker im Kreis.

Mobile Redaktion: Biker diskutieren zum Saisonstart
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Sie hat erst seit einem Jahr den Motorradführerschein. Doch die Strecke zwischen Erkrath und Mettmann durch das kurvige Neandertal ist bereits ihre Lieblingsstrecke. Die Düsseldorferin Claudia Toenneßen setzt sich fast jeden Abend nach der Arbeit auf ihre Maschine und macht ein kleine Tour.

"Es macht hier im Neandertal besonders viel Spaß", sagt sie, nur eins sei ärgerlich. Wenn irgendwo mal die Straße für Motorradfahrer gesperrt wird, "erfährt man das nicht früh genug". Dann beginne für viele Motorradfans auch in anderen Regionen die Suche nach einer Ausweichstrecke.

Kritik, aber auch viel Lob für die Situation der Biker im Kreis gab es gestern Morgen am Stand der Mobilen Redaktion der Rheinischen Post beim Verkehrssicherheitstag, den das Team des Bikertreffs Café Schräglage und die Kreispolizei auf die Beine stellten.

Hunderte Motorradfahrer kamen, viele nahmen vorher an dem Motorradgottesdienst in der evangelischen Kirche an der Freiheitstraße in Mettmann teil, um dann ins Neandertal zu düsen. Landrat Thomas Hendele, selbst kein Biker ("Ich bin nur mal bei meinem Bruder mitgefahren"), freute sich über die vielen Zweiradbesucher. Er nimmt für sich und seine Polizei in Anspruch, dass die Zahl der Biker-Unfälle und die der Verletzten seit Jahren deutlich sinkt.

Stimmt. Viele Zweiradfans würden sich freuen, wenn das Neandertal aber auch mehr Biker von außerhalb anziehen würde. "Die meisten hier kommen aus dem Kreis. Es könnten mehr von weiter weg sein", findet Klaudia Graewert aus Wülfrath. Sie fährt mit Mann Thorsten besonders gerne die Serpentinen in Solingen. Fabian Tham (20) und Connor May (20) aus Monheim sind zum ersten Mal am Café Schräglage. "Wir machen die geführten Touren der Polizei mit, um die Gegend besser kennenzulernen", sagt Tham.

Fast 100 Motorradfahrer nahmen an den Touren teil, bei denen gefährliche Stellen im Kreis angefahren wurden und wo es bei einem Stopp clevere Tipps zur Unfallvermeidung gab. "Es gibt heute leider viel zu viele Blitzer. Mehr als Biker", findet Olaf Plass aus Erkrath. Er ist mit einer Honda CDB 611 unterwegs. Gerd Libertus ist Zweiradliebhaber. Er fährt eine BMW 1150s ("Ich restauriere derzeit auch noch eine alte Honda 750 F2").

Der Monheimer kennt gute Strecken im Kreis, er ist viel im Oberbergischen unterwegs. Und schon geht's ab zum Segway-Kurs, den Radio Neandertal aufgebaut hatte. Ein ganz anderes Fahrgefühl zum Testen. Auch für den Nachwuchs, denn der sitzt bereits früh auf dem Sozius. Gestern düste eine Harley Davidson über die Mettmanner Straße — hinten drauf ein maximal fünfjähriger Junge. "Das ist noch zu früh", sagt Ulrich Trinkaus, der seinem Sohn Ian (2) die Leidenschaft bereits beim Fühlen und Gucken der glänzenden Maschinen zeigt. Doch er würde ihn nicht vor dem siebten Lebensjahr "hinten drauf setzen". Fazit: Eine Motorrad-Saisoneröffnung, wie sie besser nicht laufen kann.

(RP/EW)
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