„Geheimdienstliche Agententätigkeit“: Mitarbeiter von AfD-Politiker Krah offenbar wegen Spionage festgenommen
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„Geheimdienstliche Agententätigkeit“: Mitarbeiter von AfD-Politiker Krah offenbar wegen Spionage festgenommen

Erkrath Motor mahnt gegen Krieg

Düsseldorf · Der Hercules-Sternmotor des 1944 über Trills abgeschossenen Halifax-Bombers wird am Lokschuppen Hochdahl aufgestellt. Der Sohn des damals gefallenen Bordingenieurs reist zur Zeremonie aus Wales an.

Was so ein "Haufen Schrott", optisch zurechtgemacht und anschaulich hinter Plexiglasscheiben präsentiert, doch so alles bewirken kann: Da begrüßt Bürgermeister Arno Werner zur Enthüllung des Denkmals "Alter Hercules-Motor" die Gäste aus Großbritannien ganz selbstverständlich in ihrer Landessprache, da gibt der Bristol Male Voice Choir, der bereits in der Royal Albert Hall in London und in der Carnegie Hall in New York aufgetreten ist, Kostproben seines Könnens im Hochdahler Lokschuppen, da entwickelten sich neue Freundschaften zwischen Völkern, die sich während des zweiten Weltkrieges noch aufs Schärfste bekämpft haben.

Das alles ist zurückzuführen auf den Abschuss eines britischen Bombers über Trills im Jahre 1944. Der Motor des Fliegers war auf dem Gelände von Gut Clef heruntergekommen, lag dort viele Jahre im Teich und später auf dem Grundstück herum, bis die Erkrather Heimatforscherein Hanna Eggerath eines Tages bei einem Spaziergang darüber stolperte und daraufhin den Historiker Thomas Boller informierte, der sich für alte Flugzeuge und deren Geschichte interessiert.

Zwei Männer überlebten

Bollers Recherchen führten zu einem Buch über die Mannschaft des Fliegers. Zwei Männer hatten den Absturz überlebt. Unabhängig davon hatte John Clark, Sohn des 1944 gefallenen Bordingenieurs Edgar Clark, im Internet recherchiert und war in Kontakt mit dem Bordschützen Jim McPhee gekommen, der als letzter Überlebender des Absturzes noch viele Informationen über das Ereignis weitergeben konnte.

Helen Towler, Enkelin von Edgar Clark, erläuterte den Gästen der Denkmalenthüllung im Lokschuppen nun die Geschichte, erinnerte daran, dass der inzwischen verstorbene Heribert Güldenberg von Gut Clef den Motor als Mahnmal erhalten wollte, während seine Frau Elisabeth ihn wiederholt gedrängt habe, den Haufen Schrott zu beseitigen. Inzwischen sei sie aber doch froh, dass ihr Mann sich damals durchgesetzt hatte, berichtete Helen Towler. Gottfried Bander, Inhaber des Lokschuppens, wies bei der Enthüllung des Denkmals darauf hin, dass Manfred Jansen die Initiative ergriffen hatte, den Motor als Denkmal herzurichten. Der Motor solle aber nicht nur an die Verstorbenen, sondern auch an alle erinnern, die unter der schrecklichen Zeit des Nationalsozialismus gelitten hatten. Es solle mahnen, dass so etwas nie wieder passieren darf, betonte Bander.

Sicher wäre es ohne diesen Motor nie zu einem Auftritt des Bristol Male Voice Choirs im Lokschuppen gekommen, die Kontakte waren über John Clark zustandegekommen, der in Bristol lebt.

(RP)
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