Kreis Mettmann Motorraddiebe haben immer Saison

Mettmann/Erkrath · 92 Diebstähle von Rollern, Mopeds und Motorrädern zählt die Polizei allein von Januar bis Juli für den Kreis Mettmann.

 An die Kette gelegt: Wer sein Motorrad liebt, sucht immer nach bestmöglichen Sicherungssystemen.

An die Kette gelegt: Wer sein Motorrad liebt, sucht immer nach bestmöglichen Sicherungssystemen.

Foto: dpa-tmn/Florian Schuh

Eine Yamaha verschwindet aus einer Tiefgarage in Monheim, eine Harley-Davidson Night Train und eine KTM in Ratingen. Drei aktuelle Motorraddiebstähle, gemeldet am 12. August. Drei waren es im Juli (Monheim, Langenfeld, Ratingen), zwei im Juni (Ratingen und Erkrath).

„Motorräder werden das ganze Jahr über gestohlen“, sagt Polizeisprecher Ulrich Löhe mit Blick auf die Statistik. Im Frühjahr würde die Zahl leicht ansteigen, weil dann traditionell die Saison beginnt. „Doch nicht jeder meldet sein Motorrad während der Herbst- und Winterzeit ab“, sagt Löhe. Deshalb benutze er den Begriff „Saison“ eher zurückhaltend.

Dennoch: Allein in April und Mai wurden im Kreis Mettmann zehn Motorräder gestohlen, drei in Langenfeld, drei in Monheim, eins in Mettmann, zwei in Erkrath und eins in Ratingen. Das macht fast die Hälfte der von der Polizei gemeldeten Diebstähle aus. „Wir veröffentlichen Diebstähle von Fahrzeugen nur dann, wenn diese ein amtliches Kennzeichen tragen“, erläutert Löhe. Motorräder gehören dazu.

In die Gesamtstatistik motorisierter Zweiräder, die bis Ende Juli bei 92 liegt, würden auch solche einfließen, die lediglich ein Versicherungskennzeichen trügen. Er habe sich davon bessere Rückmeldungen aus der Bevölkerung versprochen.

Doch die Quote von wieder aufgefundenen Motorrädern, Autos, Anhängern oder Wohnwagen bleibe gering. „Viele Dienststellen machen Motorraddiebstähle gar nicht mehr öffentlich“, sagt Löhe.

Der Polizeisprecher geht davon aus, dass Motorräder nicht als Ganzes verkauft werden. Das sei wegen der Fahrgestell-Nummern zu riskant. „Sie werden in ihre Einzelteile zerlegt und als Ersatzteile verkauft“, sagt Löhe. Verkaufen lassen würden sich komplette Maschinen im osteuropäischen Ausland. In der Europäischen Union könne ein Rad ohne Papiere nicht ordnungsgemäß angemeldet werden.

Da die wenigsten Motorradfahrer die Möglichkeit haben, ihre Maschine in einer Einzelgarage unterzubringen, mieten sie Stellplätze in Tiefgaragen an, beschreibt Löhe das Problem.

„So ist im ein oder anderen Fall der Diebstahl wahrscheinlich erst zum Saisonbeginn aufgefallen, obwohl er möglicherweise schon länger zurücklag“, sagt er. Sammelgaragen böten für Diebe nicht nur ergiebige Reviere, sondern ermöglichten auch, das Diebesgut unbeobachtet abzutransportieren.

„Wir haben es hier mit Tätergruppen zu tun, die darauf spezialisiert sind, Schlösser zu knacken, das Rad abzutransportieren und es ins Ausland zu schaffen“, sagt Löhe. Da diese Banden den Markt beobachteten, seien vor allem solche Marken von Diebstählen betroffen, die gerade sehr beliebt seien. Einen Trend könne er derzeit jedoch nicht ausmachen.

Um ein Motorrad vor Diebstahl zu schützen, empfiehlt der Polizist, grundsätzlich den Zündschlüssel abzuziehen, das Lenkradschloss zu nutzen und zusätzlich zwischen Dämpfer und Felge ein Bügelschloss anzubringen oder ein Bremsschloss zu montieren.

Zusätzlich könnte man das Rad an einem festen Punkt in der Garage anketten.

Serienmäßig gebe es auch bei vielen Motorrädern Wegfahrsperren und Alarmanlagen.

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