Wülfrath Mit den Türken nach Israel

Düsseldorf · Erstmals werden in diesem Jahr sechs türkischstämmige Wülfrather mit dem evangelischen Pfarrer Klaus-Peter Rex das Heilige Land besuchen. Für Muslime ist Jerusalem eine heilige Stadt.

Pfarrer Klaus-Peter veranstaltet vom 9. bis zum -24. Oktober wieder eine Reise nach Israel. Auf dem Programm – geführt von einem israelischen Guide – steht der Besuch bekannter Sehenswürdigkeiten und welcher, die bei vorherigen Israel-Touren kaum oder noch gar nicht aufgesucht wurden. "Ganz neu ist, dass wir Leute aus anderen Religionen treffen", sagte Rex bei der ersten Zusammenkunft von Reise-Interessierten im Gemeindezentrum Süd.

So wird es Treffen mit Drusen geben, um etwas über ihr Leben und ihren Glauben zu erfahren. Kontakte knüpfte Pfarrer Rex im Zusammenhang mit dem Schüleraustausch zwischen Gymnasium und drusischer Schule in Israel, an dessen Erprobung er maßgeblich beteiligt ist. Absolutes Novum bei der diesjährigen Reise ist die Teilnahme von sechs türkischen Mitbürgern (drei Paare) aus der Moschee. Zu ihnen gehört der Vorsitzende des Islamischen Vereins, Hayrettin Kahraman, der zunehmend Interesse bekundete, seit Rex ihn aus Israel mehrfach eigens zu Ramadan angerufen hat.

Grab von Moses sehen

Zudem bemühte sich Rex um religionsübergreifende Verständigung, in dem er mit Juden aus Israel, Lettland und Deutschland die Moschee an der Lindenstraße besuchte. Einzige Bedingung für die türkischen Mitreisenden sei, dass sie Deutsch sprechen, sagte Pfarrer Rex.

Da Jerusalem auch für Muslime eine heilige Stadt ist, sei das Interesse dorthin zu kommen groß. "Vielleicht können wir mit ihrer Hilfe diesmal auch auf den Tempelberg. Sie haben das Recht, ihn zu betreten", sagte Rex. Möglicherweise wird für die türkischen Mitreisenden der Besuch des mutmaßlichen Grabes von Moses – zwischen Jerusalem und Jericho – zusätzlich ins Programm genommen.

Als Rex seinen Organisationspartnern in Israel mitteilte, "ich komme mit Muslimen", meldeten die Bedenken an, ob das funktioniert. "Unser Miteinander ist schon etwas sehr Spezielles. Es hat wohl eine Wülfrather Prägung", räumte Rex im RP-Gespräch ein. Die Israel-Reise im Oktober führt von der Grenze zum Libanon im Norden bis nach Eilat/ Rotes Meer im Süden. Auf dem umfangreichen Besichtigungs-Programm stehen Jerusalem, Cesarea, eine Moschee in der Nähe von Haifa, die sich für den Frieden zwischen den Religionen engagiert, Nazareth, Safed, Kapernaum, die Taufstelle am See Genezareth, Burg Nimrod auf dem Golan und vieles mehr. Übernachtungen gibt es in Hotels, Jugendherberge und Kibbuz.

Bei 20 Teilnehmern kostet die Reise etwa 1800 Euro, Einzelzimmerzuschlag 550 Euro. Bei mehr Teilnehmern reduziert sich der Preis eventuell. Da in Dollar abgerechnet wird, der Kurs aber schwankt, gestaltet sich die Kalkulation schwierig. In 14 Tagen liegt das Programm vor, danach erfolgen die verbindlichen Anmeldungen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort