Das letzte Wort nach allen anderen Reden hatte der Jubilar. "Wenn ich einen Wunsch frei hätte, ich möchte so lange leben", sagte Klaus-Dieter Völker beim Festakt zu seinen Ehren am Samstag im Kreishaus, "bis Holland Fußballweltmeister wird." Applaus und Gelächter waren dem Haaner sicher, wieder einmal. Denn der CDU-Politiker, der seit 44 Jahren (!) Vorsitzender der Kreistagsfraktion ist, ist bekannt für seinen Humor und die Art und Weise, sich nicht zu ernst zu nehmen - und sich nie in den Vordergrund zu spielen.

Deshalb dürften ihn die Reden, die anlässlich seines 80. Geburtstags gehalten wurden, zugleich gerührt und beschämt haben. Vor den Gästen, darunter 57 Kreistagsabgeordnete, nannte Landrat Thomas Hendele ihn ein politisches Urgestein und schenkte "KDV" deshalb einen handgefertigten Handkeil, ein Urgestein anderer Art für einen "großen Freund des Neandertals". So hat KDV in jüngerer Vergangenheit die Idee zum Titel Neanderland gehabt und den Neanderlandsteig durchgesetzt. 2014 wurde der Wanderweg eröffnet und hat sich als Riesenerfolg herausgestellt. Erfolgreich war Völker allerdings schon 1975, als er eine Zerschlagung des Kreises verhinderte - zusammen mit der Monheimerin Ingeborg Friebe, die am Samstag auch unter den Gästen war. Überhaupt: Gäste. Da waren Prominente wie der Ex-Hochschulrektor Gert Kaiser ebenso gekommen wie langjährige Wegbegleiter, etwa der ehemalige Bundestagsabgeordnete Theo Blank und Stephan Holthoff-Pförtner, Landesminister für Internationales. Er erinnerte in seinem Grußwort an die Zeiten, in denen KDV bei der Deutschen Bank arbeitete und er selbst, als Anwalt, sein Kunde war. Völker kann auch auf 16 Jahre im Landtag zurückblicken. Einer seiner Weggefährten dieser Zeit war Herbert Reul: "Ich war froh, dass ich jemanden fragen konnte, der Ahnung vom Kreis Mettmann hat." Auch Manfred Schulte, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion, hebt das gute politische Gespür Völkers hervor: "Klaus-Dieter Völker betrachtet Kommunalpolitik als Mittel, die Gegenwart und Zukunft zu gestalten." Michaela Noll, MdB, und die Staatssekretäre Jan Heinisch sowie Dirk Wedel komplettierten die Riege der Landes- und Bundespolitiker. Mapiano machte die Musik, und das Menü las sich so: Bouillon mit Juliennegemüse, mariniertes, gefülltes Hühnerbrüstchen auf Tagliatelle mit Wirsing-Champignon-Gemüse, Kuchen und frische Waffeln.