Mettmann Erkrath Millionen für Neandertaler

Düsseldorf · Stiftung Neanderthal Museum soll Kreiskasse entlasten. Zusagen über mehr als zehn Millionen Euro liegen vor.Erlöse sollen den Betrieb langfristig sichern. Am 10. Oktober öffnet die neue Dauerausstellung.

Zum zehnjährigen Bestehen des weltberühmten Neanderthal Museums an der Mettmanner Talstraße soll der Betrieb auf eine neue, solide Grundlage gestellt werden. Etwa zwei Drittel seiner Kosten erwirtschaftet das Museum aus Eintritt, Seminaren, Shopverkauf und Spenden selbst. Damit ist es nicht nur durch den Fund im Neandertal einzigartig, es steht auch finanziell recht gut da. Dennoch muss der Kreis Mettmann ein Fünftel der Kosten aus Steuern aufbringen. Künftig soll das Geld aus dem Vermögen der Neanderthal Stiftung fließen.

6,5 Millionen Euro bereits gezahlt

Im Mettmanner Kreishaus trafen sich die Mitglieder des Stiftungsrates zur konstituierenden Sitzung. Vorsitzender Gert Kaiser drückte die Hoffnung aus, dass der „Erfolgsgeschichte des Neanderthal Museum“ jetzt eine zweite, finanzielle Erfolgsgeschichte zur Seite tritt. Zusagen über die Zustiftung von über zehn Millionen Euro wurden auf Initiative von Landrat Thomas Hendele gesammelt. Davon sind bislang 6,5 Millionen Euro geflossen. Zu den Stiftern gehören die Kreissparkasse Düsseldorf, der Kreis Mettmann und der Landschaftsverband Rheinland. Hinzu kommen die NRW-Stiftung, die bereits zum Bau maßgeblich beigetragen hat, und die Städte Mettmann und Erkrath, auf deren Grund Museum und Fundstelle liegen.

In Zeiten höherer Zinsen hätten zehn Millionen Euro gereicht, um die Kosten des Betriebs zu decken, sagte Kaiser. Wegen des niedrigen Zinsniveaus derzeit aber werde die Stiftung weitere Geldgeber suchen. Landrat Hendele dankte den Beteiligten und hob die Kreissparkasse, den Landschaftsverband und die NRW-Stiftung hervor. Er kündigte an, dass sich auch Bürger an der Stiftung beteiligen können, nachdem bislang der Kreis in großem Umfang gezahlt hat.

Zum Stiftungsrat gehören neben Kaiser und Hendele vier Kreistags-Mitglieder der CDU und je zwei von SPD und FDP. Von der Nordrhein-Westfalen-Stiftung ist Vorstandsmitglied Albrecht Woeste, Aufsichtsratsvorsitzender der Düsseldorfer Firma Henkel, dabei, vom Landschaftsverband Rheinland Landesdirektor Udo Molsberger, Landesrätin Milena Karabaic sowie die Erkratherin und stellvertretende Mettmanner Landrätin Ulrike Haase als Mitglied der Landschaftsversammlung. Von der Kreissparkasse Vorstandsvorsitzender Ulrich Rüther und die Bürgermeister Bodo Nowodworski (Mettmann) und Arno Werner (Erkrath).

Für das operative Museumsgeschäft zuständig ist der Vorstand der Stiftung. Zum Vorsitzenden wählte der Rat den ehemaligen Kreisdirektor Robert Wirtz, den Leiter des Schulverwaltungsamtes des Kreises, Volker Freund, und Museumsdirektor Gerd C. Weniger.

Die Zusammensetzung des Stiftungsrates zeige eine neue, schöne Gemeinsamkeit, so Kaiser. Am Tisch säßen nämlich „wir, die wir das Museum haben, und der Landschaftsverband Rheinland, der die Knochen (des Neandertalers – Anm. d. Red.) hat.“ Museumsdirektor Weniger kündigte an: „Am 10. Oktober eröffnen wir die neue Dauerausstellung.“

(RP)
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