Kreis Mettmann Mieten im Kreis nehmen 7-Euro-Hürde

Kreis Mettmann · Der Kreis Mettmann profitiert als "Speckgürtel" an der Landeshauptstadt von ungebrochener Nachfrage nach Wohnungen.

 Langenfeld ist nach Ratingen das teuerste Pflaster im Kreis Mettmann. Monheim liegt laut LEG-Wohnungsmarktreport bei den Mieten im Mittelfeld.

Langenfeld ist nach Ratingen das teuerste Pflaster im Kreis Mettmann. Monheim liegt laut LEG-Wohnungsmarktreport bei den Mieten im Mittelfeld.

Foto: LEG

Die Ergebnisse des fünften LEG-Wohnungsmarktreports NRW haben eine klare Nachricht: Durch die Nähe zur Landeshauptstadt Düsseldorf und die unter allen 54 Städten und Kreisen Nordrhein-Westfalens fünftstärkste Kaufkraft ist der Kreis Mettmann ein vergleichsweise teurer Mietwohnungsmarkt. Das hat zu einem Rekord geführt:

Erstmals lag die Durchschnittsmiete im Kreis Mettmann für Wohnungen bei sieben Euro pro Quadratmeter.

Zwar bleiben Preise für Objekte in einfacher Qualität und Lage mit 4,88 Euro nahezu unverändert, heißt es beid er LEG. Hochwertige Wohnungen in guten Lagen allerdings verteuerten sich um 0,8 Prozent auf 9,69 Euro. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Angebotsmiete im gesamten Bundesland liegt bei 6,15 Euro pro Quadratmeter und Monat. Einfach Wohnungen kosten durchschnittlich 4,30 Euro. Nur bei den Preisen für hochwertige Wohnungen unterbietet der Kreis mit 9,69 Euro den Landesdurchschnitt von 11,43 Euro.

Der Blick auf die vergangenen fünf Jahre zeigt: Die Preise bei Neuvermietungen wurden jedes Jahr erhöht..Sie stiegen von 2009 bis 2013 um 5,4 Prozent. Offensichtlich sorgt die Attraktivität als "Schlafstadt" in unmittelbarer Nähe zu Metropolen für eine ungebrochen hohe Wohnungsnachfrage.

Für die Kaltmiete benötigten die Haushalte im Kreis Mettmann bei Neuanmietungen 2013 durchschnittlich 527 Euro. Das sind 49 Euro mehr als vier Jahre zuvor. Die Warmmiete erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 68 Euro und erreichte im Durchschnitt 762 Euro.

Aber: Wohnungsanbieter im Kreis hoben die Angebotsmieten im Jahr 2013 wenigerstark an als im Vorjahr. Die mittlere Angebotsmiete legte nur leicht um 0,7 Prozent auf die Sieben-Euro-Marke zu. 2012 hatte der Preisanstieg noch bei plus 3,6 Prozent gelegen. Dennoch gehört Mettmann laut LEG weiterhin zu den vier Kreisen in NRW mit den höchsten Angebotsmieten. Hochwertige Wohnungen verteuerten sich um 0,8 Prozent. Im Jahr zuvor waren die Preise im oberen Segment mit plus 4,6 Prozent kräftiger gestiegen.

Für Mietergruppen mit gehobenen Ansprüchen an Lage und Qualität zählt der Kreis östlich von Düsseldorf und nördlich von Leverkusen und Köln zu den kostspieligeren Wohnungsmärkten im Bundesland. Lediglich in 8 der 54 analysierten Städte und Kreise wurden für Wohnungen im Jahr 2013 im Durchschnitt höhere Angebotsmieten verlangt und davon sind fünf Großstädte (Köln, Düsseldorf, Münster, Bonn, Aachen).

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Foto: RP, Werner Gabriel

Mit 476 732 Einwohnern ist der Kreis Mettmann die neuntgrößte Wohnungsmarktregion Nordrhein-Westfalens. Wirtschaftlich profitieren die zehn Kommunen des Kreises stark von ihrem direkten Nachbarn Düsseldorf. Ablesbar ist dies unter anderem an der hohen Kaufkraft: 24 246 Euro hatte jeder Kreisbewohner 2013 durchschnittlich zur Verfügung. Im nordrhein-westfälischen Wohlstandsranking nahm Mettmann damit Platz 4 von 54 ein. Und das trotz steigender Arbeitslosenzahlen. So stieg die Rate zwischen 2012 und 2013 leicht von 6,8 auf 7,1 Prozent, was Mettmann beim Quotenvergleich nur Platz 21 von 54 Regionen einbringt.

Überraschend ist, dass der Kreis trotz seiner Nähe zur Zuzugsregion Düsseldorf rückläufige Bewohnerzahlen verzeichnet. Zwischen Mitte 2011 und Mitte 2013 fiel das Minus mit 0,2 Prozent zwar moderat aus. Im Jahr 2025 soll die Einwohnerzahl nach Prognosen des Statistischen Landsamts Nordrhein-Westfalen jedoch 4,1 Prozent unter dem Stand von 2011 liegen. Die Entwicklung der Haushaltszahlen zeigt uneinheitliche Trends. Zwischen 2002 und 2012 konnte Mettmann ein Plus bei der Zahl der Haushalte von 1,1 Prozent verbuchen. 2025 soll es zwischen Velbert und Monheim nach Prognosen des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) jedoch 0,3 Prozent weniger Haushalte geben als 2009.

(RP)
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