Mettmann Mettmannerin findet Riesen-Champignon im Garten

Mettmann · Der so genannte Riesen-Bovist ist essbar. Die Familie will ihn aber stehen lassen, damit die Ernte im kommenden Jahr noch reicher ist.

 Was aussieht wie ein Fußball, ist in Wirklichkeit ein so genannter Riesen-Bovist im Garten von Anette Regenhardt. Der Pilz gehört zur Familie der Champignons.   RP-Foto:    Tanja Bamme

Was aussieht wie ein Fußball, ist in Wirklichkeit ein so genannter Riesen-Bovist im Garten von Anette Regenhardt. Der Pilz gehört zur Familie der Champignons. RP-Foto: Tanja Bamme

Foto: Tanja Bamme

Da staunte Anette Regenhardt nicht schlecht, als sie auf dem Rundweg durch ihren Garten einen ganz besonderen Fund machte: Inmitten ihres Blumenbeetes verbarg sich ein so genannter Riesenbovist, ein übergroßer Wiesenpilz. „Ich habe zunächst gedacht, da würde ein Fußball in meinem Beet liegen“, erzählt die Metzkausenerin. Schnell stand jedoch fest, dass der ungewöhnliche Gast durchaus willkommen ist. „Denn der Bovist ist essbar. Man kann ihn in Scheiben schneiden, mit Ei und Brotkrümeln panieren und braten“, weiß Regenhardt aus dem Internet.

Der über Nacht gewachsene Pilz ist ein seltener Besucher in hiesigen Gärten. Umso erfreulicher für die Seniorin, dass er auch in diesem Jahr wieder im heimischen Beet zu finden ist. Denn auch im vergangenen Jahr hatte Anette Regenhardt bereits einen solchen Riesenpilz in ihrem Garten. „Der Bovist hat 360.000 Sporen. Wir haben ihn damals extra stehen lassen in der Hoffnung, dass wir in diesem Jahr noch mehr Pilze bekommen. Da nur einer gewachsen ist, werden wir auch diesen für das Folgejahr stehen lassen, damit sich die Sporen verteilen können“, erzählt sie. Sie wird ihn also nicht verspeisen.

Dass sich der außergewöhnliche Pilz in Anette Regenhardts Garten durchaus wohl fühlt, ist verständlich. Ein bisschen erinnert das großflächige Gelände um das beschauliche Haus der Familie Regenhardt an Frances Hodgson Burnetts Buch „Der geheime Garten“, in dem ebenso viele Geheimverstecke und verwunschene Ecken zu finden sind. „Mein Mann und ich beschreiben unseren Garten gerne als gepflegte Wildnis, in der jedes Tier herzlich willkommen ist.“

Und so leben nicht nur eine Hand voll Hühner, zahlreiche Sitticharten, Wachteln und ein Goldfasan im angrenzenden Vogelgehege. Auch ein Fischteich samt Bachlauf bietet Platz für Kois, Goldfische und zwei übergroße Störe. „Die beiden Störe sind 15 Jahre alt und sehen ein bisschen aus wie kleine Haie“, findet die Gartenfachfrau.

Überhaupt hat Anette Regenhardt den grünen Daumen scheinbar für sich gepachtet. Im Gemüsebeet der Hobbygärtnerin gedeihen Kräuter, Kürbisse, Zucchini, Zwiebeln und allerhand andere Köstlichkeiten. „Ich bin als Tochter einer Bauernfamilie aufgewachsen und wurde direkt in die Landarbeit eingeweiht. Meine Mutter hat mir alles Wissenswerte beigebracht und so können wir uns hier beinah autark versorgen.“ Nachbarn und Freunde profitieren ebenfalls von den Früchten der Gartenarbeit. So dürfen Besucher gerne einen Spaziergang durch den verborgenen Wundergarten machen, Beeren pflücken oder reife Tomaten mitnehmen. Die schmecken dann natürlich ganz anders, als von der Supermarkttheke. „Ist schließlich alles selbst gezüchtet und mit unserem eigenen Kompost gedüngt“, erklärt die 65-Jährige.

 Das Hühnerei rechts oben zeigt, wie groß der Pilz ist.

Das Hühnerei rechts oben zeigt, wie groß der Pilz ist.

Foto: Anette Regenhardt

So ein bisschen juckt es der Hobbygärtnerin aber doch in den Fingern, den Riesenbovist zu verspeisen. Schlussendlich überlässt sie aber ihrem Mann das letzte Wort: „Mein Mann kocht seit über 20 Jahren täglich frisch und abwechslungsreich. Und wenn er den Pilz lieber noch ein Jahr stehen lassen möchte, dann passe ich mich gerne an. Vielleicht bekommen wir ja dann im kommenden Jahr tatsächlich mehrere.“ Alternativen gibt es im Garten der Regenhardts ohnehin genug: Gemüsepflanzen gedeihen in einem großen Blumentopf mit ausreichend Erde mitunter besser, als im übergroßen Gemüsebeet. Besonders Tomaten, Gurken und Paprika lassen sich auf diese Weise hervorragend züchten. Wichtig: Das Wasser zum Gießen nicht über die Pflanzen kippen, sondern ausschließlich die Erde bewässern. So wird selbst der kleinste Balkon zum Gemüseparadies. Anette Regenhardt ist seit zehn Jahren Mitglied im Bürgerverein Metzkausen, betreut seit acht Jahren als Vorsitzende das Amt der Kassenwartin. Ihr Steckenpferd ist die Organisation der Veranstaltungen. taba

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