Entsorgung in Mettmann Mehr Müll durch Corona

Mettmann · Corona hinterlässt Spuren: Längst „zieren“ die Mundschutze und Einmalhandschuhe die Straßen. Und: Die Müllmengen von Verpackungsmüll und Biomüll sind ganz offenbar gestiegen. Auch das Volumen der Grünabfälle nahm zu.

 Ein herrenloser Mund-Nasen-Schutz liegt auf dem Straßenpflaster. Masken und Einweg-Handschuhe liegen jetzt häufiger auf den Straßen.

Ein herrenloser Mund-Nasen-Schutz liegt auf dem Straßenpflaster. Masken und Einweg-Handschuhe liegen jetzt häufiger auf den Straßen.

Foto: Achim Blazy (abz)

Beim Gang durch die Stadt begegnen den Bürgern  immer mal wieder weggeworfene Mundschutze oder Einmalhandschuhen. Corona hinterlässt Spuren. Das ist allerdings eher ein optisches Ärgernis, als dass es die Straßenreinigung vor Herausforderungen stellt, denn das dadurch erzeugte Müll-Volumen fällt bei der städtischen Müllabfuhr nicht wirklich ins Gewicht.

Was die Infektionsgefahr angeht, sind die Mitarbeiter des städtischen Betriebshofs gewappnet: Sie entsorgen die herrenlosen Masken wie normale Abfälle auf öffentlichen Verkehrsflächen mit entsprechend vorgeschriebener Arbeitskleidung und -ausstattung entweder manuell mit Handschuhen und Greifzangen oder maschinell. „Anschließend werden sie als gemischte Siedlungsabfälle oder Straßenkehricht entsorgt“, berichtet der Abfallberater der Stadt Mettmann, Wolfgang Orts.

 In der Corona-Krise wurden mehr Waren via bestellt: Übervolle Altpapiercontainer fotografierte RP-Leser Bernhard Stoll in Mettmann.

In der Corona-Krise wurden mehr Waren via bestellt: Übervolle Altpapiercontainer fotografierte RP-Leser Bernhard Stoll in Mettmann.

Foto: Bernhard Stoll

Da allerdings auch von anderem Müll eine Infektionsgefahr ausgeht, sind die Mettmanner gebeten, die Deckel von Mülleimern, so vorhanden, zu schließen, um eine mögliche Kontamination für die Müllwerker zu vermeiden. Der eingesammelte Straßenmüll wird gemeinsam mit dem Restmüll verbrannt.

Während sich in anderen Städten wie Ratingen während der ersten Phase der Corona-Krise die Müllmenge aufgrund der Regel, zu Hause zu bleiben, erhöhte, ist dies in Mettmann offenbar nicht so. Es gebe beim Restmüll „keine signifikanten Abweichungen gegenüber den Vorjahren“, berichtet Orts.

Wohl aber gebe es Verschiebungen innerhalb der Erfassungssysteme. So ist beispielsweise das Altpapieraufkommen in den Blauen Tonnen und Containern um bis zu 30 Prozent gestiegen – inklusive der so genannten „Beistellungen“, also desjenigen Altpapier-Mülls, den die Bürger vor die Container stellen, wenn diese voll sind. Ein Ärgernis, über das unsere Redaktion im Zusammenhang mit dem Bürgermonitor bereits mehrfach berichtet hat. „Beistellungen von Altpapier neben den Blauen Tonnen haben wir ausgesprochen bürgerfreundlich mitentsorgt“, berichtet Orts. Dieser Mehraufwand habe das Team des Betriebshofes durch früheren Arbeitsbeginn und verstärkte Einsatzlogistik aufgefangen. Auch die Menge des Bioabfalls ist seit Beginn der Corona-Krise im März um bis zu 40 Prozent gestiegen. Dadurch stieg die Zahl der Neubestellungen von Biotonnen um bis zu 30 Prozent. Auch der Recyclinghof hat seit Wiedereröffnung um 30 Prozent mehr Grünabfälle angenommen als vor der Corona-Krise.

Zu Zeiten des Lockdown hatte auch der Recyclinghof der Stadt Mettmann vom 18. März bis 15. April geschlossen, die Außenstellen im Stadtgebiet nahmen ihren Betrieb sogar erst am 6. Juni auf. Dennoch ist es nicht zu einer größeren Anzahl von wilden Müllkippen gekommen, sagt Orts auf Nachfrage unserer Redaktion: „Es gab keine signifikanten Abweichungen gegenüber den Vorjahren, lediglich erhöhte Beistellungen an Depotcontainerstandplätzen.

In diesem Zusammenhang ist nach wie vor wichtig: Werden die Kartons beim Einwurf nicht zerrissen, nehmen sie im Container unnötig viel Platz weg und dieser ist schnell voll. Allgemein gilt derzeit die Beobachtung: Die Müllmenge nimmt langsam wieder ab. Man merkt deutlich, dass die Geschäfte wieder geöffnet haben, zugleich nehmen die Bestellungen beim Versandhandel wieder ab.

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