Mettmann Freiluft-Kino war ein nasses Vergnügen

Wochenlang war es viel zu trocken und alle haben Regen herbeigesehnt. Und dann kam er – ausgerechnet am Kino-Abend.

Ausharren bei Starkregen: Hartgesottene Mettmanner Freiluftkino-Fans sahen am Samstag „Die Toten Hosen on Tour“.

Ausharren bei Starkregen: Hartgesottene Mettmanner Freiluftkino-Fans sahen am Samstag „Die Toten Hosen on Tour“.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Wochenlang war es viel zu trocken und alle haben Regen herbeigesehnt. Und dann kam er – ausgerechnet am Abend des Mondscheinkinos. Und sorgte dafür, dass viele Kinobesucher den Marktplatz schon vor Ende des Films „Man lebt nur einmal – Die Toten Hosen auf Tour“ verließen.

Dabei fing alles so schön an. „Ach, ihr mit euren Wetter-Apps, es wird schon nicht so schlimm werden“, sagt Christiane Bleuel zu ihrer Freundin Birgit Wanders, während sie auf den Einlass warten. Es regnet zwar ein bisschen, aber das tut der Vorfreude auf den Film keinen Abbruch: „Das Kino ist ein Highlight in Mettmann, ich habe Respekt vor der Arbeit der Organisatorinnen“, sagt Christiane Bleuel. „Die Toten Hosen habe ich schon gesehen und fand sie toll. Cool wäre natürlich, wenn Campino vorbei kommt.“ Die beiden sind für einen gemütlichen Abend bestens gerüstet: „Wir haben selbstgebackene Schnecken und Käse-Weintrauben-Spieße, wir geben auch gerne etwas ab! Hier sind doch alle eine große Familie.“ Und für den Fall dass es noch mehr Regen gibt: „Regenponchos haben wir auch dabei.“

Regnen tut es tatsächlich noch und man merkt, dass sich der Marktplatz langsamer füllt als sonst. Die Organisatorinnen sehen dem Abend aber noch relativ gelassen entgegen. „Wir sind ja Regen gewöhnt“, sagt Marion Buschmann. „Aber ein paar Mal hatten wir auch schon gutes Wetter“, ergänzt Margarete Papenhoff, die einräumt, dass der angesagte Regen schon ärgerlich sei, „wo es jetzt die ganze Zeit nicht geregnet hat.“ Gegen 19.30 Uhr lässt der Regen nach. Viele klappen ihre Schirme ein und ziehen ihre Regencapes aus. In Ruhe kann gegessen und getrunken werden, das eigentlich Schöne an der Veranstaltung. Schnell kommt man mit Nachbarn ins Gespräch. Drei Tennisspieler der Mannschaft „Herren 55“ vom MTHC sind zum ersten Mal dabei. Zum Essen haben sie nur eine Dose Erdnüsse in der Tasche, aber dafür wird ein Fässchen Bier aufgebaut. „Eigentlich sollte es ein Event für die Mannschaft werden, aber nicht alle hatten Lust“, erzählen sie. Nicht zuletzt der Tote-Hosen-Film habe sie auf den Markt gezogen. „Die Eltern von Bandmitglied Andi Meurer haben hier in Mettmann Tennis gespielt“, erinnern sie sich. Viele Kinobesucher sind Fans der „Toten Hosen“, einige erkennt man am T-Shirt – so auch Vanessa Falkenberg. „Wir waren schon oft auf ihren Konzerten“, berichtet ihr Freund André Richter, der zusammen mit Freunden einen großen Pavillon aufbaut. Eine gute Idee, wie sich herausstellt. Denn obwohl die Organisatorinnen kurz vor Filmbeginn per Mikrophon durchsagen, dass es in Wülfrath schon längst in Strömen regnet – der Regen macht auch vor Mettmann nicht Halt.

Sogar die Wetter-Apps, die sonst mehr oder weniger unzuverlässig sind, behalten an diesem Abend 100-prozentig Recht. Pünktlich mit Beginn des Films um 21 Uhr schüttet es wie aus Eimern. Der Regen wird immer stärker und hört auch so schnell nicht wieder auf.

Schon nach kurzer Zeit nehmen die ersten ihre Stühle und verlassen den Platz. Gegen 21.30 Uhr folgen viele andere. „Es ist einfach zu viel Regen“, kommentieren sie. Innerhalb weniger Minuten ist man nass bis auf die Knochen. Es gibt aber auch Hartnäckige, die ausharren bis zum Schluss. Und wenn wundert es: Der Regen lässt am Ende auch wieder nach.

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