Eine Ära in Mettmann endet Meiswinkel nicht länger Chef bei Kolping

Mettmann · Nach 23 Jahren Amtszeit tritt Wilfried Meiswinkel von seinem Amt als Erster Vorsitzender zurück. Seine Nachfolger stehen bereits fest.

 Wilfried Meiswinkel war lange Zeit das Gesicht der Mettmanner Kolpingsfamilie.

Wilfried Meiswinkel war lange Zeit das Gesicht der Mettmanner Kolpingsfamilie.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Stephan Köhlen

Bei der kürzlich stattgefundenen Jahreshauptversammlung der Mettmanner Kolpingsfamilie ging eine Ära zu Ende. Nach 23 Jahren als Erster Vorsitzender trat Wilfried Meiswinkel von diesem wichtigen Amt zurück. „Ich hatte bereits bei der letzten Mitgliederversammlung angekündigt, dass ich nach Ablauf der Amtszeit die Aufgabe als Vorsitzender beenden werde“, sagt der 67-Jährige.

Da bei der Kolpingsfamilie alle drei Jahre gewählt wird, war Zeit genug, die Nachfolge zu regeln. „Ich freue mich sehr, dass wir mit Stefan Lederer und Ulla Zygmunt ein junges Leitungsteam gefunden haben. Für mich war eine geordnete Nachfolge sehr wichtig“, sagt Meiswinkel. Die vorbereitete Nachfolgeregelung passt in das harmonische Bild, das die Kolpingsfamilie als große Gemeinschaft in der Pfarrei St. Lambertus bietet.

Großen Anteil am positiven Erscheinungsbild hat sicherlich Wilfried Meiswinkel selbst beigetragen, der in seiner langjährigen Amtszeit wichtige Pflöcke einschlug, die auch in der Zukunft nachwirken werden. Für den gebürtigen Mettmanner war das soziale Engagement und die gemeinschaftlichen Aktivitäten „seiner“ Kolpingsfamilie immer sehr wichtig. Dabei sah es zunächst gar nicht danach aus, dass Meiswinkel über einen so langen Zeitraum zusammen mit seinen Vorstandskollegen die Geschicke der Kolpingsfamilie maßgeblich beeinflussen wird.

In einer christlichen Familie aufgewachsen und dort im katholischen Glauben erzogen, besuchte er das Mettmanner Konrad-Heresbach-Gymnasium (KHG) und absolvierte nach dem Abitur ein Lehramtsstudium.

„Später war ich sogar einige Jahre als Lehrer am KHG tätig, ehe ich zu einem Gymnasium in Ratingen wechselte und vor einigen Jahren als Studienrat in Pension ging“, berichtet Meiswinkel. Er verweist darauf, dass er recht früh politisch interessiert gewesen sei und sich in der Mettmanner CDU engagiert habe, deren Vorsitzender er einige Jahre war. Noch heute verfolgt er mit großem Interesse das kommunalpolitische Geschehen in Mettmann. Keinen Hehl macht er daraus, dass er sich dem christlich sozialen Arbeitnehmerflügel der CDU verbunden fühlte. Kolping und die CDU - das passte zueinander.

Als Vorsitzender der Kolpingsfamilie war es ihm wichtig, die Ideen des Seligen Adolf Kolping in praktische Arbeit umzusetzen. So entstand vor 23 Jahren die noch heute praktizierte Aktion Wohnungslosenhilfe. Es ist nur eine von verschiedenen Aktivitäten, für die sich die Kolpingsfamilie seit Jahren einsetzt. Wichtig war Meiswinkel vor allem die Partnerschaft mit dem „Friendship Home“ in Manila. „Mittels Bildung wird dort Straßenkindern aus den Slums der Millionenstadt nachhaltig geholfen“, erläutert er. Vor einigen Jahren sei er mit meiner Ehefrau dort vor Ort gewesen. Gern erinnert er sich an die vielen Reisen mit der Kolpingsfamilie, die allein dreimal nach Rom führten. „In wenigen Wochen geht es ins Heilige Land nach Israel“, sagt er voller Vorfreude. Geistlicher Reiseführer sei Präses Pfarrer Herbert Ullmann. In seiner Amtszeit als Vorsitzender hatte es Meiswinkel mit einigen Präsides zu tun. So verbindet ihn noch heute ein gutes Verhältnis mit dem damaligen Mettmanner Kolping-Präses und späteren Diözesan-Präses Winfried Motter. „Monsignore Motter war es, der den Gottesdienst am Arbeitsplatz in Mettmann einführte“, hebt er hervor.

Wilfried Meiswinkel, der auch einige Zeit das Amt des Bezirksvorsitzenden innehatte, denkt gern an die Feierlichkeiten des in seine Amtszeit fallenden 150-jährigen Jubiläums der Kolpingsfamilie zurück. Einen Wermutstropfen seiner Tätigkeit als Vorsitzender nennt er auch. Er finde es schade, dass es trotz der Erstellung einer umfangreichen Biografie nicht gelungen sei, in Mettmann eine Verehrung des im KZ Dachau umgekommenen früheren Mettmanner Kaplans und Präses der Kolpingsfamilie, Johannes-Flintrop, zu erreichen.

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