Kultur in Mettmann Konzert in St. Lambertus: So sollte der Advent klingen

Mettmann · Zwei Adventskonzerte in der Pfarrkirche St. Lambertus begeistern ihr Publikum. Denn beim Chor und allem Musiker war die Freude an der Musik deutlich zu spüren.

 Am Samstag und Sonntag füllte das Advent Konzert die Pfarrkirche St. Lambertus. Chor und Musiker bekamen viel Applaus. 

Am Samstag und Sonntag füllte das Advent Konzert die Pfarrkirche St. Lambertus. Chor und Musiker bekamen viel Applaus. 

Foto: Hanna Eisenbart

Ein Strahlen ging über das Gesicht von Matthias Röttger, als er den Taktstock beiseite legte, -– auch das zweite der beiden vorweihnachtlichen Konzerte in St. Lambertus war gelungen. Schon bei der Kantate „Nun komm der Heiden Heiland“ – ein frühes Werk von Johann Sebastian Bach – begeisterten die Mitwirkenden: Der Chor, bestehend aus dem Erwachsenen- und dem Jugendchor St. Lambertus, war hervorragend vorbereitet, – auch dank der intensiven Arbeit der Stimmbildnerin Linda Hergarten. Exakte Einsätze, saubere Intonation und spürbare Musizierfreude ergaben den blitzsauberen, strahlenden Chorklang.

Die „Camerata Louis Spohr“, ein hervorragendes Kammerorchester überzeugte. Die Fuge im ersten Satz der Kantate gelang bestens, die Koloraturen kullerten nur so in den voll besetzten Kirchenraum. Ricardo Marinello, ein samtweicher Tenor, gestaltete das Rezitativ gemeinsam mit dem Cello hingebungsvoll und Helena Günther überzeugte in ihrer Arie mit kraftvollem Sopran im Zusammenspiel mit Cello und Basso continuo.

Das Konzert für Oboe d‘amore von J. S. Bach war ein Ohrenschmaus. Claudia Hellbach faszinierte mit virtuosem Spiel und ihre Oboe d‘amore klang ebenso ergreifend schön wie am Vortag die von Bernd Fugelsang, dem musikalischen Leiter der Camerata Louis Spohr.

Bei Weihnachtsoratorium denkt man automatisch an Bach, doch dieses Mal stand jenes des französischen Romantikers Camille Saint- Saëns auf dem Programm und begeisterte die Zuhörer. Ein wunderschönes Werk für Chor, Orchester, fünf Solisten und Orgel, die von dem erst 19-jährigen Max Pocha meisterlich gespielt wurde. Neben dem Tenor und der Sopranistin überzeugten die Mezzosopranistin Barbara Ochs, die Altistin Esther Borghorst und der Bass Dmitri Vargin mit ihren Soli, in denen sie die Weihnachtsgeschichte erzählten. Im 4. Satz konnten zarte Melodien erlebt werden, die der Frauenchor in einem Dialog mit dem Tenor einfühlsam gestaltete.

Und noch ein Name muss genannt werden: Lili Vanryne und das bezaubernde Spiel auf ihrer Harfe. Sie komplettierten das großartige Aufgebot, das Matthias Röttger für dieses Konzert gewinnen konnte. Furios. Kein Adjektiv beschreibt es besser. Der 6. Satz im Oratorium von Saint-Saëns ließ beklemmende Aktualität erleben: „Warum toben die Nationen und warum schmieden die Völker Pläne, die doch zu nichts führen“. Chor und Orchester gelang dieser Satz in überzeugender Klangfarbe und Dynamik. Auf der Orgel mit dem Register Oboe erklang nochmals das Eingangsthema wie aus fernen Welten. Und dann das Halleluja: Orgel, Orchester, Solisten und der Chor fanden hier im Finale zusammen, das mit viel Applaus gewürdigt wurde.

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