Diskussion über die Schullandschaft in Mettmann Schulpflegschaft: Gesamtschule muss sechszügig sein

Mettmann · Ziel der Sondersitzung des Rates am Dienstag ist das Votum der Politik zur Einleitung der Gründung einer Gesamtschule in Mettmann.

 Die Stadtschulpflegschaft hat intensiv über den neuen Schulentwicklungsplan 2020/21 bis 2025/26 und die Idee einer Gesamtschule diskutiert.

Die Stadtschulpflegschaft hat intensiv über den neuen Schulentwicklungsplan 2020/21 bis 2025/26 und die Idee einer Gesamtschule diskutiert.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Entscheidung, die am Dienstag vom Rat getroffen werden soll, beträfe nicht allein das Votum für die Einleitung der Gründung einer Gesamtschule. Die Entscheidung hat Auswirkungen auf viele andere strategische Entscheidungen. Aus der Politik gab es deshalb verschiedene Nachfragen zur Finanzierung des Projekts – die Fraktion „Zur Sache! Mettmann“ etwa fordert diesbezüglich Transparenz. Und Rebecca Türkis und Nils Lessing von den Grünen hakten jetzt bereits nach, wie die Verwaltung die „Höhe der entstehenden Mehrkosten für die Gesamtschule mit Blick auf die Baukosten und Zinsen, falls der Bau der Gesamtschule für ein weiteres Jahr oder weitere Jahre verzögert wird“, einschätzt.

Die Frage eventueller Kosten beschäftigt auch die Stadtschulpflegschaft. Allerdings aus ganz neuer Perspektive: „Eine vierzügige Gesamtschule zu planen reicht nicht, sie ist zu klein, sie müsste sechszügig sein“, zitiert Sven Martin, Vorsitzender der Stadtschulpflegschaft, aus dem von Garbe und Lexis erstellten Schulentwicklungsplan: „Die Stadt Mettmann kann ohne Weiteres mit einer sechszügigen Gesamtschule planen, das Potential dafür ist vorhanden“, heißt es darin.

„Die künftige Schullandschaft muss genügend Kapazität für alle Schüler aus Mettmann bieten. Die Zahlen belegen eindrücklich, dass eine Gesamtschule mit vier Zügen zu klein geplant ist und sogar eine sechszügige Schule spätestens im Jahr 2026 an ihre Kapazitätsgrenze stoßen wird“, heißt es in einer jetzt formulierten Stellungnahme.

Bereits in einer Stellungnahme anno 2019 hatte die Schulpflegschaft, die sich ausdrücklich weder für noch gegen eine Gesamtschule ausspricht, sondern lediglich sicherstellen will, dass die Schullandschaft für alle Kinder zukunftsfähig entwickelt wird, ähnliche Zahlen errechnet und „allen Fraktionen zur Verfügung gestellt. Eine direkte Rückmeldung gab es nie.“ Nun droht die Lage brenzlig zu werden – bis Ende des Monats muss das Verfahren bei der Bezirksregierung in Düsseldorf eingeleitet werden. „Der nun vorliegende selbst verantwortete Zeitdruck darf nicht Anlass für einen jahrzehntelangen finanziellen Knebel sein“, fordert die Fraktion „Zur Sache! Mettmann“.

Nicht leicht sei es, eine zukunftsfähige Lösung zu finden. Die Idee einer Sekundarschule habe die Politik bereits vor Jahren an die Wand gefahren. Nun müsse „ohne Emotionen, sondern rein sachlich mit einem Blick für die Zahlen“ die Entscheidung getroffen werden, sagt Sven Martin.

Unterdessen appelliert die Gesamtschul-Initiative an den Rat: „Für die Mitglieder der Bürgerinitiative ist die Gründung einer sechszügigen Gesamtschule alternativlos.“ Auch die Gewerkschaft GEW fordert „eine Planung am Bedarf, wobei es schon jetzt den eindeutigen Bedarf nach sechs Zügen Gesamtschule gibt“.

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