Sprache als Schlüssel zur Welt Sprachlabor für Geflüchtete

Mettmann · Sprache ist der Schlüssel zur Integration, hierfür stehen zukünftig nachmittags in der Zeit von 14 bis 17 Uhr vier PC-Arbeitsplätze zur Verfügung. Der Kinderschutzbund Mettmann hat das Sprachlabor an der Hasseler Straße eingerichtet.

 Malisa und Irafan, beide 12 Jahre, freuen sich über die PC-Arbeitsplätze im neuen Sprachlabor an der Hasseler Straße.

Malisa und Irafan, beide 12 Jahre, freuen sich über die PC-Arbeitsplätze im neuen Sprachlabor an der Hasseler Straße.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(RP) Die deutsche Sprache zu erlernen, ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Integration von Migranten. Und das gilt umso mehr für Flüchtlingskinder, die ohne entsprechende Sprachkenntnisse keine Chance auf Bildung und einen Schulabschluss haben.

Überdies haben die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie dazu geführt, dass die eigentlich gut organisierten Zusatzunterrichte für Migrantenkinder in den Schulen häufig ausfallen mussten, sodass Fortschritte beim Erlernen der deutschen Sprache teilweise auf der Strecke blieben. Um hier zu unterstützen, wird in der Flüchtlingsunterkunft Hasseler Straße 99A nun ein Sprachlabor eingerichtet, das ausschließlich für Flüchtlingskinder zur Verfügung steht und ihnen erlaubt, die deutsche Sprache am PC mit bewährten Lernprogrammen zu trainieren.

Sprache ist der Schlüssel zur Integration, hierfür stehen zukünftig nachmittags in der Zeit von 14 bis 17 Uhr vier PC-Arbeitsplätze zur Verfügung. Die Kinder können diese Sprachplätze stundenweise reservieren. Ehrenamtler und Ehrenamtlerinnen vom Kinderschutzbund Mettmann betreuen die Kinder während ihrer Lernarbeit am PC. „Um das Sprachlabor zu realisieren, haben viele Institutionen hervorragend zusammengearbeitet“, sagt Jürgen Winkelmann, Vorsitzender des Kinderschutzbundes Mettmann und Koordinator für dieses Projekt. Die Idee kam von denjenigen, die wissen, wo Unterstützung benötigt wird, nämlich von der Schulsozialarbeiterin Beate Zimmer sowie den Rektorinnen der GGS Herrenhauser Straße, Birgit Krohm, und von der Astrid-Lindgren-Schule, Anja Schlösser-Schnelting. Außerdem gelang Jürgen Winkelmann, die Eheleute Andrea und Thomas Buckard aus Wülfrath als großzügige Sponsoren für die Erstausstattung zu gewinnen.

Mit ihrer Spende wurden die Möbel und die PCs für das Sprachlabor beschafft. Dezernent Marko Sucic und Frederic Kipp, Integrationsbeauftragter der Stadt Mettmann, die IT-Abteilung der Stadt Mettmann in Person von Van Kiem Tran sowie die Unterkunftsverwaltung kümmerten sich unbürokratisch um die Räumlichkeit sowie die Organisation in der Flüchtlingsunterkunft und standen dem Projekt mit Rat und Tat zur Seite. Die Liste der Unterstützer ist lang, Norbert Pabst, Mitarbeiter im Kreisintegrationszentrum Mettmann, leistete im Vorfeld konzeptionelle Unterstützung und die beiden Künstlerinnen Julia Herbster und Anka Herbster sorgten im Rahmen eines Kunstprojekts des Interkulturellen Zentrums, kurz IKZ, Mettmann und der MuKuTaThe-Werkstatt aus Köln zusammen mit Kindern aus der Flüchtlingsunterkunft dafür, dass der Raum kindgerecht gestrichen und die Möbel aufgebaut wurden.

Und schließlich konnte Angela Mäder, Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes Mettmann, drei Ehrenamtler gewinnen, die abwechselnd nachmittags die Betreuung im Sprachlabor übernehmen werden. Sie kümmern sich um die Kinder und vermitteln ihnen Grundzüge der für sie noch neuen Sprache, die sich im Klassenverband, beim Spielen und Sport vertiefen lässt.

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