Gestiegene Kosten Stadt hilft der Tafel Mettmann mit 5000 Euro

Mettmann · Die steigende Kundenzahl trifft auf abnehmende Lebensmittelspenden und explodierende Energiekosten. Dennoch ist die Tafel Mettmann weiterhin für ihre Kunden da.

Leitet die Tafel Mettmann und freut sich über eine Unterstützung von 5000 Euro der Stadt: Gisela Fleter.

Leitet die Tafel Mettmann und freut sich über eine Unterstützung von 5000 Euro der Stadt: Gisela Fleter.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Am Tag nach der Entscheidung ist Gisela Fleter die Freude anzumerken. „Als ich am Dienstagabend zum Rathaus gegangen bin, habe ich nicht gedacht, dass wir etwas von der Stadt bekommen werden“, sagt die Leiterin der Tafel Mettmann. Tatsächlich wird es 5000 Euro aus der Stadtkasse geben, verbucht im laufenden Haushalt und auszuzahlen im Januar. Zuvor hatte die Tafelleiterin im Sozialausschuss deutlich gemacht, wie dringend das Geld gebraucht wird.

„Im August haben wir 880 Kunden bei der Mettmanner Tafel gezählt“, sagt Fleter. Das sind so viele wie nie zuvor. Von den 880 Kunden sind 380 Kinder. „Weitere 348 unserer Kunden sind seit Februar als Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine nach Mettmann gekommen, unter ihnen sind 148 Kinder“, sagt Gisela Fleter. Anders als andere Tafeln in Deutschland hat die Mettmanner Ausgabe noch keinen Aufnahmestopp verhängen müssen. „Wir versuchen, das, was wir bekommen, möglichst gerecht auf unsere Kunden zu verteilen“, sagt Fleter. So gebe es Mengenbeschränkungen. Und manchmal finden die letzten Personen in der Warteschlange kein frisches Ost und Gemüse mehr vor.

Das ist keine Unachtsamkeit der mehr als 60 ehrenamtlich Helfenden, sondern liegt an einem veränderten Warenmanagement in den Supermärkten, mit denen die Tafel seit Jahren zusammenarbeitet. Der Lebensmittelhandel kaufe anders ein als früher und gebe Ware mit Schönheitsfehlern oder nahe am Haltbarkeitsdatum selbst verbilligt ab. Das mindert die Menge dessen, was die Tafel abholen kann.

Abnehmende Lebensmittelspenden treffen auf eine zahlenmäßig wachsende Kundschaft und stetig kletternde Betriebskosten für Strom und Benzin. Das haben zahlreiche Akteure der Mettmanner Bürgerschaft erkannt und gespendet: die Caritas ebenso wie der Bürgerverein Metzkausen. Im Rathausfoyer steht ein Weihnachtsbaum mit 330 Wunschzetteln der Tafel-Kinder zu Weihnachten. Bürgermeisterin Sandra Pietschmann sei der Tafel sehr wohlgesonnen. „Sie hat bereits mehrere Spender für uns geworben“, sagt Tafelchefin Gisela Fleter.

Aus den mehr als 30.000 Euro, die so in vielen Teilbeträgen übers Jahr zusammengekommen sind, kann unter anderem das dringend benötigte, neue Kühlfahrzeug finanziert werden. Allerdings hat der Hersteller den Liefertermin verschoben. Statt im vierten Quartal 2022 soll das Auto nun im Februar 2023 geliefert werden. So lange muss das augenblicklich genutzte Modell halt noch durchhalten.

Neben der Weihnachts-Wunschbaumaktion in Zusammenarbeit mit dem Rathaus packen die vielen Helferinnen und Helfer der Tafel Mettmann zurzeit Weihnachtstüten für die Familien. Wer gebrauchte Kleidung, Spielsachen oder Plüschtiere spenden möchte, kann sie zurzeit bei der Tafel Mettmann abgeben. Kontakt über die Telefonnummer 02104 145427.

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