Brauchtum in Mettmann Schützen feiern 2021 digitales Fest

Mettmann · Die Sebastianer wollen ihre Schützenolympiade oder ihre traditionelle Schützenmesse im Internet übertragen. Auch ein virtueller Rückblick auf Festveranstaltungen in der Vergangenheit ist ein Angebot.

 1. Brudermeister der Schützen ist Daniel Gebauer. Bereits im vergangenen Jahr mussten er und die Bruderschaft virtuell feiern. Auch 2021 müssen Corona-bedingt neue Wege beschritten werden.

1. Brudermeister der Schützen ist Daniel Gebauer. Bereits im vergangenen Jahr mussten er und die Bruderschaft virtuell feiern. Auch 2021 müssen Corona-bedingt neue Wege beschritten werden.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Nach der Corona-bedingten Absage des für den 25. bis 29. Juni 2021 geplanten Schützenfestes mit Johannis-Kirmes sucht der Vorstand der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft von 1435 nach Alternativen.

„Wir wollen versuchen, wieder mit einem Digital-Angebot zumindest etwas Schützenfeststimmung bei den Mitgliedern und Interessenten zu vermitteln. Das ist uns im Vorjahr ganz gut gelungen“, sagt Erster Brudermeister Daniel Gebauer. Aus technischen Gründen seien aber nur zeitversetze Übertragungen möglich. Dabei denke er beispielsweise an die von den Kompanien veranstaltete Schützenolympiade oder die Übertragung der traditionellen Schützenmesse. Auch ein virtueller Rückblick auf Festveranstaltungen in der Vergangenheit sei ein zusätzliches Angebot.

Daniel Gebauer hofft, dass zumindest die Totenehrung auf dem Friedhof Goethestraße und die Schützenmesse in St. Lambertus wirklich vor Ort und unter Berücksichtigung der Hygiene-Maßnahmen stattfinden können. „Das wird wieder ein Schützenfest auf Sparflamme, da müssen wir uns leider mit abfinden und ist wie im Vorjahr Corona geschuldet“, unterstreicht er mit Bedauern. Mit der Hoffnung auf das Beste wurden im Vorfeld mit den Schaustellern für die Kirmes und den Künstlern für das Festzelt Verträge abgeschlossen. Die Verträge aber sind so gestaltetet, dass diese nur in Kraft treten, wenn die Veranstaltungen auch durchgeführt werden. „Da haben wir keine Regressansprüche zu befürchten.“

 Kirsten Sylvester mit ihrem Lebensgefährten Christof Strullmeier sind und bleiben Majestäten der Sebastianer – im dritten Jahr.

Kirsten Sylvester mit ihrem Lebensgefährten Christof Strullmeier sind und bleiben Majestäten der Sebastianer – im dritten Jahr.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Kein Thema sei es gewesen, das Schützenfest in eine spätere Jahreszeit zu verlegen. Es müssten ja die Schausteller engagiert werden, die dann wahrscheinlich andere Verpflichtungen hätten, erklärt Gebauer. Der engagierte Erste Brudermeister freut sich darüber, dass das Königspaar Kirsten Sylvester und Christof Strullmeier und der gesamte Hofstaat zugesichert hätten, dass sie weiterhin als Majestäten der Bruderschaft zur Verfügung stünden. „Darüber sind wir als Vorstand, aber auch alle Kompanien der Bruderschaft, sehr dankbar und das ist auch etwas ganz Besonderes. Ein Königspaar, das drei Jahre hintereinander amtiert, haben wir meines Wissens nach in der Geschichte der Mettmanner Sebastianer noch nicht gehabt.“ Dies gelte übrigens auch für die Könige in den einzelnen Kompanien, betont Gebauer.

Das ist auch für den erfahrenen Oberst Stefan Prangenberg vom Offizierscorps etwas Außergewöhnliches. Er war in der Vergangenheit immerhin König und Kaiser der Mettmanner St. Sebastianus-Schützenbruderschaft und erwarb sogar den Titel des Stadtkönigs von Düsseldorf. „Dass ich aber drei Jahre hintereinander Kompaniekönig des Offizierscorps sein werde, hätte ich mir nie verstellen können.“ Corona macht’s möglich.

Der Ausfall des Schützenfestes und der Johannis-Kirmes hat finanzielle Folgen für die Bruderschaft. „Es fehlen uns unter anderem wichtige Gelder aus den Einnahmen der Veranstaltungen und den Standgebühren“, sagt Daniel Gebauer. Erscheinen werde jedoch traditionell eine Festschrift, in der Erträge aus dem Anzeigenverkauf generiert werden. „Ich bin froh, dass unsere Abonnenten bei der Stange bleiben.“ Da die Bruderschaft eventuell ein Herbstfest oder Oktoberfest plane, könnte auch diese Veranstaltung mit zusätzlichen Einnahmen verbunden sein. Glück im Unglück hat die Bruderschaft im Gegensatz zu anderen Vereinen in der Pandemie, sie hat keine Mitgliederrückgänge zu verzeichnen, weshalb immerhin dieses Beitragsaufkommen konstant bleibt.

Der Erste Brudermeister äußert sich auch zum Thema Stadthalle als Veranstaltungsort. „Dass in Zukunft die Neandertalhalle für uns als wichtiger Veranstaltungsort weg fällt, ist ärgerlich und halte ich politisch für eine falsche Entscheidung. Da haben wir in den letzten Jahren regelmäßig unser traditionelles Titularfest gefeiert Zudem war sie Alternative, wenn der Krönungsball witterungsbedingt nicht im Zelt gefeiert werden kann.“ Zumindest der Schießstand in der Stadthalle, der ein wichtiger Treffpunkt für die Bruderschaft ist, könne vorerst weiter genutzt werden.

Bedingt durch den Wegfall der Neandertalhalle als Austragungsort sucht der Sebastianer-Vorstand nach nutzbaren Alternativen. Vorstellbar ist beispielweise die Rückkehr zum „Wyndham Garden“ an der Peckhauser Straße oder die Aula des Heinrich-Heine-Gymnasiums. „Das müssen wir alles noch genau prüfen“, sagt der Brudermeister.

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