Mettmann Schützenkönig kocht für Obdachlose

Mettmann · Stefan Räker und Marie Leifeld bereiten bei der Caritas ein Menü zu. Die Lebensmittel bezahlt der Schützenkönig.

 Stefan Räker ist gelernter Koch. Er bereitete das Hauptgericht zu - und Marie Leifeld (hinten rechts) das Dessert.

Stefan Räker ist gelernter Koch. Er bereitete das Hauptgericht zu - und Marie Leifeld (hinten rechts) das Dessert.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Hähnchenbrustfilet mit glasiertem Karottengemüse, Bandnudeln und Champignonsauce und Mascarpone-Creme mit Apfelmus und Amarettini – wem läuft bei dieser Speisenfolge nicht das Wasser im Mund zusammen? Wohnungslose Menschen kamen in Mettmann jetzt in einen besonderen Genuss: Stefan Räker, amtierender König der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft, und seine Königin Marie Leifeld bereiteten in der Caritas-Wohnungslosenhilfe ein kleines Menü zu. „Es war mein Wunsch, in meiner Amtszeit ein soziales Projekt umzusetzen. Ich habe gedacht, ich muss mal so etwas tun“, sagt Räker lachend. Und was lag für ihn näher als das Kochen, denn der 42 Jahre alte Mettmanner ist gelernter Koch, arbeitet bei der Firma Eismann.

Kurzerhand kaufte Stefan Räker also alle notwendigen Lebensmittel und schwang in der Caritas-Küche an der Lutterbecker Straße den Kochlöffel. Räker selbst bereitete den Hauptgang zu, Marie Leifeld kreierte die Nachspeise. Aufmerksam gemacht auf die nachhaltige Arbeit des TagesTreffs der Caritas hatte ihn sein Adjutant, Andreas Berg, der sich schon seit vielen Jahren für die Einrichtung einsetzt. Denn der TagesTreff der Wohungslosenhilfe Mettmann wird ausschließlich durch Spenden finanziert. „Wir freuen uns sehr, dass durch das Engagement der St. Sebastianus Schützenbruderschaft unsere Arbeit so tatkräftig unterstütz wird,“ sagte Klaus Gärtner, Leiter der Wohnungslosenhilfe. Und auch die Wohnungslosen selbst zeigten sich begeistert: „Ich habe mir natürlich vorher sagen lassen, was die Gäste des TagesTreff gerne essen“, erzählt Räker. Antwort: eher herzhaft. Rund 25 Wohnungslose kamen und ließen sich vom Schützenteam verwöhnen. Für Räker eine willkommene Gelegenheit, mit den Betroffenen auch einmal ins Gespräch zu kommen: „Wenn man diese Menschen auf der Straße sieht, dann gibt man mal einen Euro und geht dann vorbei. Doch wenn man mit ihnen redet und vom ein oder anderen Lebensschicksal hört, dann ist das schon was anderes“, ist seine Erfahrung.

Und so hat auch Räker selbst der Kontakt mit den Wohnungslosen und den Helfern der Caritas nachhaltig beeindruckt – so sehr, dass er sich vorstellen kann, weitere soziale Aktionen umzusetzen. „Vielleicht klappt das im Februar oder März“, sagt der 42-Jährige. Zuvor aber steht noch ein weiterer Höhepunkt des Jahres im Kalender der Schützen: das Titularfest in der Stadthalle. Bedürftige Menschen werden auch davon profitieren: Die Schützen halten dann eine Sammlung für den guten Zweck ab – und der Schützenkönig bestimmt, wohin das Geld fließt.

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