Mettmanner Serie „Ich und mein Instrument“ Wolfgang Wölke gibt den Rhythmus vor

Mettmann · Der Schlagzeuger liebt die Abwechslung. An seinem Instrument lassen sich Klassik, Pop, Jazz, Rock oder Samba intonieren.

 Ich und mein Instrument: Den Musiklehrer Wolfgang Wölke begeistert die Dynamik und Bewegung des Schlagzeugs.

Ich und mein Instrument: Den Musiklehrer Wolfgang Wölke begeistert die Dynamik und Bewegung des Schlagzeugs.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)/Stephan Köhlen

Schon im Elternhaus hat Wolfgang Wölke Musik geschnuppert, denn in der  großen Familie wurde viel gesungen, die älteren Schwestern lernten Klavier  und Geige,  da musste der einzige Sohn und kleine Bruder von vier Schwestern einen Kontrapunkt setzen und lernte Schlagzeug.

Als Mettmanner Junge bekam er Unterricht bei Karl Hausgenoss, dem ersten Schlagzeuger an der Städtischen Musikschule und das, was zunächst als Hobby galt, wurde nach und nach zur Berufung. Nach dem Abitur am Konrad–Heresbach –Gymnasium studierte der junge Musiker an der Musikhochschule Köln Schlagzeug mit Nebenfach Klavier und beendete das Studium mit der Abschlussnote „sehr gut“.

Nun ist unter dem Stichwort Schlagzeug nicht nur das eine Instrument gemeint, nein, die Ausbildung umfasst eine ganze Reihe von Instrumenten wie Vibraphon, Marimbaphon, Xylophon, Pauke, Cajon und viele weitere Schlaginstrumente aus aller Herren Länder. Deswegen müssen die Schlagzeuger immer mit großem Gepäck reisen und schauen schon manchmal neidisch auf die Streicher, die ihre Geige im Köfferchen zur Hand haben. Wolfgang Wölke erzählte lachend, dass es einem Fuhrunternehmen ähnele, wenn Pauken, Trommeln, Becken usw. transportiert werden müssten. Aber egal, welche Instrumente der Vielen gespielt wird, erforderlich  sind lockere Finger und ein richtig gutes Gefühl für Rhythmus.  Und genau das hat den jungen Wolfgang gereizt und begeistert: die Dynamik der Bewegung.

Nach dem Studium an der Musikhochschule absolvierte der dann 26-Jährige noch den Zivildienst und schloss noch ein Kurzstudium an der Kölner Sporthochschule  und berufsbegleitende Fortbildung am Lehrerseminar in Essen an. Nach mehreren Stationen an verschiedenen Musikschulen hat er nun seit 2017 die Stelle seines Lehrers Hausgenoss an der Mettmanner Musikschule mit einer halben Stelle inne, die andere Hälfte unterrichtet er Musik an der Martin Luther King Schule in Velbert. Der Unterricht mit Kindern ist seine große Freude, sie zu fördern sein Antrieb und so konnte er stolz berichten, dass drei seiner Schüler, Alexandre Houvani (9), Nils Häusgen (10) und Bjarne Drechsel (12) den Regionalwettbewerb bei Jugend Musiziert erfolgreich bestanden haben und nun Teilnehmer beim Landeswettbewerb sind. Das sind die großen Erfolge  des Musikpädagogen aus Passion.

Zu seinen persönlich größten Erfolgen als Musiker zählt er Konzerte, die er mit seiner Schwester Gisela gestalten konnte: klassische Konzerte in verschiedenen Städten Nordrhein-Westfalens aber auch Filmmusik auf internationaler Ebene. So gastierte Wolfgang Wölke mit Christian Roderburg, Professor an der Musikhochschule Wuppertal, in London, Paris, Norwegen und Stuttgart als musikalischer Begleiter bei Stummfilmen. Oder die Mitwirkung beim Dauerbrenner in Bochum, dem Starlight Express.

Was in seiner Biografie auffällt, ist die Vielfalt, die Wolfgang Wölke auszeichnet: ob Klassik, Pop, Jazz, Rock oder Samba-Tanzgruppen. Schlagzeug mit all seinen Möglichkeiten bietet eben auch diese ungeheure Abwechslung. Pop oder Samba auf der Geige – ziemlich selten. Und doch ist Wölke ein ganz Bodenständiger, er fühlt sich wohl in der Heimat, auch wenn er nach langen Jahren Mettmann Richtung Remscheid verlassen hat – na gut: immer noch bergisch. Diese Verbundenheit mit der Heimat zeigt sich auch in seinen lokalen Engagements: mit seinen Schülern nimmt er am Mettmanner Karnevalsumzug teil und hat auch beim Musical „da capo“, das Matthias Röttger mit seinen Chören aufgeführt hat, mit einer Musikschulcombo für den richtigen Rhythmus gesorgt.

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