Restkarten zum Auftakt der Kulturvilla Singende Feen und skurrile Kabarettisten

Mettmann · Die trostlose Zeit, in der es keine kulturellen Live-Veranstaltungen gab, ist endlich vorbei. Mit einem genreübergreifenden Programm will die Kulturvilla Mettmann Besucher in der neuen Saison begeistern.

 Natürlich wird auch Hausherrin Constanze Backes Kostproben ihres Könnens in der Kulturvilla geben.

Natürlich wird auch Hausherrin Constanze Backes Kostproben ihres Könnens in der Kulturvilla geben.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Weil die Pandemie wütete, mussten auch Kulturevents ruhen. Sprichwörtlich ein Lied davon singen könnte Constanze Backes von der Kulturvilla. Nun aber darf unter der neu aufgelegten Schutzverordnung, die Geimpften, Getesteten und Genesenen Freiheiten einräumt, das Haus in die Saison starten. „Offensichtlich ist davon das Publikum begeistert“, erklärt die Sängerin angesichts des Auftaktabends mit dem Titel „Ist das Kultur oder kann das weg?“ – die Veranstaltung ist fast ausverkauft. Es gibt einige Restkarten.

Wegen der guten Resonanz wird diese Inszenierung mit ihr und dem „Ritter Rost“-Erfinder Felix Janosa am Klavier, Montag, 30. August, 18 Uhr, ein weiteres Mal ins Programm genommen. „Obwohl wir den Saal laut neuester Coronaschutzverordnung sogar wieder voll bestuhlen dürften“, erklärt Kulturvilla-Chef Bodo Herlyn, „möchten wir dem Sicherheitsbedürfnis unserer Gäste Rechnung tragen und dünnen den Saalplan aus.“

Der Abend verspricht neunzig spritzige Minuten mit vielen Lachern. Constanze Backes schlüpft in fünfzehn, von Janosa eigens komponierte Chansons, und damit in etliche unterschiedliche Frauenrollen, die teilweise sehr lustig sind wie etwa die Düsseldorfer Hedgefondsmanagergattin Gabriele Uellendahl, die nach innovativen Wegen sucht, um ihr Geld zu verschleudern, oder die naive Doreen aus dem sächsischen Dippoldiswalde, die sich in ihrer Freizeit in eine Mittelalterfee verwandelt. Zu erleben ist auch eine abgetakelte Sängerin, die nur noch für Reizdarmwerbung gebucht wird oder eine auch nicht mehr taufrische Musicaldarstellerin, die nach der vierhundertsechzehnten Mamma-Mia-Vorstellung eine Ouzo-Allergie entwickelt. Die Figuren sind zwar mit spitzer Feder erfunden und nicht ohne parodistische Überzeichung dargestellt, aber nie ohne Herz und Seele interpretiert.

Es gehört zur Tradition der Kulturvilla, dass die Künstler des Abendprogramms auf angenehme Weise „zwangsverpflichtet“ werden, am Nachmittag vor dem Konzert einen Beitrag für die kleineren Mettmanner zu geben. Und so wird Felix Janosa ebenfalls Sonntag, 29. August, 16 Uhr das junge Publikum mit einem kleinen „Ritter Rost“-Konzert erfreuen, selbstverständlich als markante Stimme des kleinen Feuerdrachen Koks. Sonntag 19 uhr Restkarten „ist das Kultur oder kann das weg“

A propos Stimme: Ebenfalls wieder starten darf nach einer langen Pause mit vielen geduldigen Zoom-Proben und coronagerechten Treffen im Parkhaus Neanderstraße der Frauenchor der Kulturvilla.

Diese „Chori-Feen“ unter der Leitung von Constanze Backes proben wöchentlich montags um 19 und mittwochs um 19.30 Uhr und freuen sich über Neuzugänge. „Wir sind ein ziemlich bunter Haufen“, erklärt die Chorleiterin, „im Altersspektrum von Mitte 30 bis über 80 Jahre. Der Zusammenhalt in schwierigen Zeiten hat uns noch ein bisschen fester zusammengeschmiedet, die Stimmung ist sensationell.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort