Lebensmittel sorgfältig nutzen Nachhaltig kochen aus Liebe zu den Lebensmitteln

Mettmann · Tonnenweise wandern täglich Lebensmittel in den Abfall, obwohl sie eigentlich konsumierbar wären. Die „Resteküche“ lehrt den nachhaltigeren Umgang mit diesen Produkten.

 Wer den Workshop verpasst hat: Tipps für eine kreative Resteküche gibt’s auch bei der Verbraucherzentrale in Form eines Ratgebers, der für 9,90 Euro zu bestellen ist.

Wer den Workshop verpasst hat: Tipps für eine kreative Resteküche gibt’s auch bei der Verbraucherzentrale in Form eines Ratgebers, der für 9,90 Euro zu bestellen ist.

Foto: verbraucherzentrale

In der Küche des Mehrgenerationenhauses wird nicht irgendetwas, sondern ein nachhaltig gekochtes Drei-Gänge-Menü zubereitet. Die Aktion gehört zum Workshop „Nachhaltiges Kochen“, den die „Resteküche“ anbietet. Die „Resteküche“ sind Katharina Schulenburg und Daniel Anthes aus Frankfurt. Sie engagieren sich für mehr Nachhaltigkeit, für Lebensmittelwertschätzung und gegen Verschwendung. Aus dem praktischen Tun entwickelte sich dann ein eigenes Buch. „Es ist ein halbes Sachbuch mit Fakten zur Lebensmittelverschwendung und Initiativen, die es schon gibt und vielen Reste-Rezepten“, erklären die beiden. Um das Buch publizieren zu können, wurde ein Crowd-Publishing durchgeführt, bei dem sich Förderer auch einen Kochworkshop mit den Food-Aktivisten sichern konnte. Nicola Hengst-Gohlke ist eine von ihnen, sie hat die „Resteküche“ nach Mettmann geholt. „Mir ist das Thema wichtig“, erklärt sie. Die Bundesverdienstkreuzträgerin ist selbst in Sachen Nachhaltigkeit beim Netzwerk „Mettmann Morgen“ aktiv und findet: „kochen verbindet.“ Außerdem unterstützt sie gern solche „innovativen Ideen“. Denn die „Resteküche“ ist auch mit einem Foodtruck unterwegs, in dem gerettete, also von anderen entsorgte Lebensmittel verkocht werden.

„Wir arbeiten mit Großmärkten zusammen“, erklärt das Duo zur Vorgehensweise: „Das sind genießbare Lebensmittel, die es nicht in den Handel schaffen. Krumm gewachsen oder falsch etikettiert.“ So wie beispielsweise angestoßene Äpfel, aus denen ein Chutney wird. Als Vorspeise wird eine Kürbissuppe zubereitet. Denn regional und saisonal zu kochen ist den beiden ebenso wichtig. Mit ihrem Buch, dem Foodtruck und ihren Workshops wollen sie in den Köpfen der Menschen etwas bewegen, denn die Zahlen sind erschreckend. Allein 27.000 Tonnen genießbarer Lebensmittel werden in Deutschland am Tag verschwendet. „Jedes dritte Schwein landet im Müll, weil wir es nicht essen“, weiß Daniel Anthes. Gertraude Hartung-Neumann freut sich, bei dem Workshop dabei zu sein. Sie ist Foodsharing-Botschafterin und hilft mit, abgelaufene oder aussortierte Lebensmittel noch zu nutzen oder mittels Internetanzeigen nicht benötigte Lebensmittel zu vergeben und damit vor dem Mülleimer zu bewahren. „Man kann immer noch etwas lernen“, sagt sie über den Workshop, „hier bekomme ich nützliche Anregungen.

Info und Kontakt zum Netzwerk für Nachhaltigkeit, „Mettmann Morgen“, unter www.memo.jetzt

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort