Mettmann Bei Wyngaard läuft’s seit 50 Jahren rund

Mettmann · Die Firma mit Reifenhandel und Werkstatt ist inzwischen 50 Jahre alt. Trotz der Konkurrenz durch das Internet hat der Kfz-Meisterbetrieb aus Mettmann eine große Stammkundschaft.

Inhaber Frank Kriegel feiert jetzt das 50-jährige Bestehen seines Betriebes Reifen Wyngaard.

Inhaber Frank Kriegel feiert jetzt das 50-jährige Bestehen seines Betriebes Reifen Wyngaard.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Welchen Beruf Frank Kriegel später ausüben würde, ließ sich wohl schon früh erahnen. „Ich habe schon mit zwölf Jahren den ersten Reifen montiert“, erzählt der heute 51-Jährige. Und doch warf ihn das Schicksal ins eiskalte Wasser: Sein Onkel Klaus van den Wyngaard, „bester Freund und Mentor“, wie Kriegel verrät, starb früh – und hinterließ neben den Angehörigen auch den von ihm gegründeten Reifenhandel.

So brach Kriegel die erst kurz zuvor erst begonnene Ausbildung ab und übernahm das Geschäft mit seiner Mutter. „Durch sie habe ich das geschafft“, sagt der heutige Inhaber des Betriebs. Sie habe ihr kaufmännisches Wissen eingebracht und er die handwerklichen Fähigkeiten – mit Erfolg: In diesem Jahr feierte das Unternehmen, das Kriegel mit seinem heutigen Schwager Hilmar Beckmann zum Kfz-Meisterbetrieb weiterentwickelte, sein 50-jähriges Bestehen. Offiziell war der Geburtstag bereits am 15. Juli. In dieser Woche jedoch erhält Frank Kriegel die Urkunde von einem Vertreter der Handwerkskammer Düsseldorf. Sie gesellt sich zu verschiedenen anderen eingerahmten Dokumenten im Büro des Betriebs.

Zunächst eröffnet an der Düsseldorfer Straße und dann umgezogen zur Schwarzbachstraße ist Reifen Wyngaard seit dem Jahr 2000 im Gewerbegebiet an der Rudolf-Diesel-Straße zu Hause – praktischerweise in unmittelbarer Nachbarschaft zum TÜV. Von dem kaufte der Familienbetrieb ein Grundstück sowie ein weiteres Gelände von der Stadt Mettmann. Auf einer Fläche von 1500 Quadratmetern entstand neben Werkstatt und Büro auch ein Lager, in dem Kriegel 1600 Sätze Räder für die Stammkundschaft einlagert. „Es war uns wichtig, die Räder hier am Ort zu haben“, betont er.

Den Herausforderungen der Gegenwart, wie verschärften Auflagen, trotzte der Betrieb offensichtlich. Den Siegeszug des Internets bezeichnet Kriegel als „Fluch und Segen“: Früher hätten viele Kunden einen örtlichen Reifenhändler aufgesucht, um sich beraten zu lassen. „Heute informieren sie sich im Internet, rufen die Reifengröße und Marke auf und vergleichen die Preise“, sagt Kriegel. 60 Prozent Umsatzes bei Wyngaard ergäben sich derzeit noch aus dem Ursprungsgeschäft mit Rädern und Reifen, 40 Prozent durch den Autoservice. Letzterer sei immer weiter im Kommen.

Ihn eingeschlossen kümmert sich ein achtköpfiges Team plus Aushilfen um die alltägliche Arbeit des Unternehmens Das bildet auch regelmäßig aus: Derzeit absolviert ein junger Mann aus Eritrea die Lehre zum Kfz-Mechatroniker. Der Geflüchtete hatte bereits aushilfsweise im Betrieb gearbeitet.

Auch wenn er selbst inzwischen seit 33 Jahren federführend im Unternehmen tätig ist – eine Namensänderung der Firma kam für Frank Kriegel niemals in Frage: „Mir ist es wichtig, den Namen meines Onkels weiterzuführen“, betont er. Traditionen im Hinblick auf den Beruf zu pflegen, das liegt bei ihm übrigens in der Familie: Seine Schwester betreibt heute die Fahrschule des Vaters.

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