Diamantenes Jubiläum in Mettmann „Kirche muss sich ständig erneuern“

METTMANN · 1963 zum Priester geweiht, feiert Christian Kreuzberg jetzt Diamantenes Priesterjubiläum, 60 Jahre nach der Priesterweihe. Es wird in St. Lambertus zelebriert.

 „Kirche muss sich ständig erneuern“, weiß Christian Kreuzberg, der jetzt Diamantenes Jubiläum feiert.

„Kirche muss sich ständig erneuern“, weiß Christian Kreuzberg, der jetzt Diamantenes Jubiläum feiert.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Ein äußerst seltenes Priesterjubiläum feiert Pfarrer i.R. Monsignore Christian Kreuzberg. Am 11. Februar 1963 wurde er vom legendären Kölner Erzbischof Josef Kardinal Fring in der Kölner Kirche St. Heribert zum Priester geweiht. Warum die Priesterweihe nicht im hohen Dom zu Köln stattfand? „Da war es schlicht einfach zu kalt.“ Damals wie heute befand sich die katholische Kirche im Aufbruch, es war die Zeit des 2. Vatikanischen Konzils unter Reformpapst Johannes XXIII. Gern nimmt Pfarrer Christian Kreuzberg, der sich heute Subsidiar-Pfarrer im Ruhestand nennt, das Thema auf – vermeidet aber bewusst, in die Tiefe zu gehen. Ihm seien die derzeitigen kritischen Themen, die das Kirchenvolk bewegen, wie beispielsweise die Missbrauchsdiskussion oder der von Reformbestrebungen geprägte Synodale Weg, sehr wohl bekannt, doch möchte er sich gerade hinsichtlich der Reformdebatte auf einen seiner Meinung nach wichtigen Satz beschränken: „Die Kirche muss sich ständig erneuern. Wobei aber Christus die Mitte jedes Handelns bleibt.“ Der 85-Jährige fügt hinzu, dass sich dieser Erneuerungsprozess nach und nach entwickeln müsse. „Das geht nicht von heute auf morgen.“

Pfarrer Kreuzberg, gebürtig in Alfter bei Bonn, studierte nach seinem Abitur in Bonn, München und Köln Theologie und verbrachte den größten Teil seines priesterlichen Wirkens in Ratingen. In seiner zehnjährigen Kaplanzeit war er dort in der Pfarrei St. Peter und Paul tätig und wurde anschließend von dort zum Pfarrer berufen. Das ist nicht unbedingt der normale Weg. Meistens verbringen die jungen Priester ihre Kaplanzeit in zwei unterschiedlichen Pfarreien im Bistum und werden dann wiederum in einer anderen Stadt/Gemeinde zum Pfarrer ernannt. Neben St. Peter und Paul war er später im Dekanat Ratingen von 1973 bis 2004 als Pfarrer in St. Bartholomäus, Hösel und zugleich von 1993 bis 2004 in St. Christopherus in Ratingen-Breitscheid tätig. Von 1988 bis 2004 war er Dechant des Dekanates Ratingen. Zum Advent 2001 erfolgte seine Ernennung durch den damaligen Papst Johannes-Paul Il. zum Monsignore (Kaplan seiner Heiligkeit).

„In Ratingen habe ich mich viel um die Jugendarbeit gekümmert und einiges dort im Vereinswesen aufgebaut. Zudem hat mir die Tätigkeit als Religionslehrer an den Schulen viel Freude bereitet. Mit heranwachsenden jungen Leuten zu arbeiten, war mir ein großes Anliegen“, erklärt der meinungsfreudige, in seiner Art vor allem feinsinnige Pfarrer.

Nach 41-jähriger Tätigkeit in Ratingen und seiner Verabschiedung als Pfarrer und Dechant des Dekanates Ratingen im Sommer 2004, trat er im September desselben Jahres seine Stelle als Pfarrvikar im Pfarrverband Mettmann mit den Gemeinden St. Lambertus, St. Thomas Morus und Heilige Familie an. „Ich konnte mir damals aussuchen, wo ich als Pfarrvikar arbeiten möchte. Da habe ich mich für Mettmann entschieden, weil mir dort das Seelsorge-Team gut gefiel und ich den Eindruck hatte, dass dies passende Kollegen wären.“ Für ihn sei es wichtig gewesen, weiterhin in der Seelsorge arbeiten zu können, aber ohne die Leitungsfunktion inne zu haben und die immer umfassenderen Verwaltungsaufgaben erledigen zu müssen.

Im Pfarrverband Mettmann wurde er je zu einem Stellenanteil von 50 Prozent in der allgemeinen Seelsorge und zu 50 Prozent als Krankenhausseelsorger im Evangelischen Krankenhaus eingesetzt. Viel Engagement und Ideen brachte er für den Erhalt des Johannes-Hauses ein. Er sorgte mit dafür, dass das Johannes-Haus in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins mit eigenem Vorstand geführt wird. Daher verfügt der Verein über eine gewisse Eigenständigkeit gegenüber Kirchenvorstand und Bistum. Mit selbst erwirtschafteten Erlösen kann der Erhalt gesichert werden und fällt auch aus dem Raumprogramm der Pfarrei heraus. „Mit diesem zukunftsweisenden Modell könnten beispielsweise auch andere Einrichtungen und Gebäude im Seelsorgebereich erhalten bleiben.“

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