Brauchtum in Mettmann Offizierscorps der Sebastianer feiert 200. Geburtstag

Mettmann · Im Jahr der Pandemie musste das Jubiläumsprogramm stark eingedampft werden. Corps-Chef Andreas Berg zieht Bilanz. Die Mitglieder bringen sich bei zahlreichen Gelegenheiten ein.

 Andreas Berg führte das das Offizierscorps der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft 1435 e.V. durch das Jahr des 200-jährigen Bestehens.

Andreas Berg führte das das Offizierscorps der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft 1435 e.V. durch das Jahr des 200-jährigen Bestehens.

Foto: St. Sebastianus-Schützenbruderschaft

Alles war gut vorbereitet: Ein besonderes Jubiläum sollte sollte im gesamten Jahr 2020 durch Veranstaltungen begleiten werden. Doch dann kam Corona. Und es wurde ein Jubiläum, das nur wenige Vereinigungen feiern können. 200 Jahre besteht das Offizierscorps der St. Sebastianus-Schützenbruderschatt von 1435. Damit ist das Offizierscorps die älteste bestehende Kompanie der Mettmanner St. Sebastianer.

Chef des Offizierscorps und damit Oberst der gesamten Bruderschaft ist Andreas Berg. Seit gut einem Jahr hat er dieses wichtige Amt inne. Vor drei Jahren ist er in das Offizierscorps eingetreten. Zuvor war er mehrere Jahre passives Mitglied der Bruderschaft. „Dass ich einmal dem Offizierscorps beitreten werde, war eigentlich familiär vorgezeichnet, Denn ich gehöre zu den Schorns, die über viele Jahre das Corps mitgeprägt hat“, berichtet der 57-Jährige. Der Bereichsleiter einer großen Versicherung betont, dass er sich von Beginn an bei den Offizieren wohl gefühlt habe und es für ihn eine besondere Ehre sei, von seinen Offizierskollegen einstimmig zum Chef gewählt worden zu sein. „Ich bin mir bewusst, dass dies ein sehr verantwortungsvolles Amt ist.“ Zunächst von der Generalversammlung der Bruderschaft bestätigt, wurde er beim Titularfest als Nachfolger von Stefan Prangenberg in die Funktion des Obersten der gesamten Bruderschaft vom Ersten Brudermeister Daniel Gebauer eingeführt. Das sei schon ein bewegender Moment gewesen, gesteht Andreas Berg.

Dass er bisher nicht so für das Offizierscorps und für die gesamte Bruderschaft wirken konnte, wie er sich das vorgestellt hatte, lag an Corona. „Wir Offiziere hatten uns riesig auf das Jubiläumsjahr gefreut und sprühten vor Ideen, weil wir unser Jubiläum als große Chance sahen, unser Offizierscorps innerhalb der Bruderschaft, aber auch in der Mettmanner Öffentlichkeit, darzustellen. Wir sind halt stolz darauf, Offiziere zu sein.“ Er macht deutlich, dass für die Mitglieder des Offizierscorps der Leitspruch der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft für „Glaube, Sitte, Heimat“ keine Worthülse sei, sondern gelebt werden soll.

Zu den Jubiläumsbeiträgen des Offizierscorps, die im Coronajahr übrig blieben,. gehörte im Oktober ein feierlicher Gottesdienst, der vom Präses der Bruderschaft, dem Leitenden Pfarrer Monsignore Herbert Ullmann, zelebriert wurde. „Direkt anschließend sollte eine Fest-Matinee im Kaplan-Flintrop-Haus stattfinden, aber auch die konnte wegen der Pandemie nicht stattfinden“, bedauert Berg. Ergänzend fügt der engagierte Chef des Offizierscorps hinzu, dass zumindest einige Veranstaltungen im Jahresverlauf visuell durchgeführt wurden, um zumindest ansatzweise zu dokumentieren, was eigentlich real umgesetzt werden sollte.

Andreas Berg dankt ausdrücklich seinem Vorgänger Stefan Prangenberg. „Unser Offizierskamerad Stefan wurde 2019 Kompaniekönig und hatte sich glücklicherweise bereiterklärt, auch im Jahr 2020, in dem kein Kompaniekönig ausgeschlossen werden konnte, dieses Amt weiterzuführen.

Apropos Kompaniekönig: Dieser wird regelmäßig beim Kompaniefest gekürt. Das Kompaniefest wurde vom langjährigen Chef der Offiziere, Werner Wermeister, 1970 eingeführt. Es wird seit vielen Jahren auf dem Hof des Oberst im Offizierscorps und früheren Chef, Johanne Henning, veranstaltet. Das Kompaniefest findet alljährlich nach der Fronleichnamsprozession statt, bei der die Offiziere das Allerheiligste begleiten. Dass sich die Offiziere ihr christliches Fundament bewahren, zeigt sich am Besinnungstag, bei dem unter Mitwirkung eines Geistlichen christliche Themen behandelt werden.

Zu Himmelfahrt wandert das Corps zumeist und eine Jahrestour steht auch auf dem Programm. Sowohl beim Schützenfest mit Johanniskirmes als auch beim Titularfest übernehmen die Offiziere mit ihrer schmucken schwarzen Uniform und Hut mit Federbusch wichtige Aufgaben. .Es sind noch weitere Tätigkeiten im Laufe eines Jahres, unter anderem die Pflege des Ehrenmals auf dem Friedhof Goethestraße, die von den Offizieren wahrgenommen werden. „Ich bin sehr froh, dass ich damals den Entschluss gefasst habe, dem Offizierscorps beizutreten. Es ist eine prima Truppe einschließlich Frauen, die zusammen hält und in der Kameradschaft gepflegt wird“, sagt Andreas Berg.

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