Mettmann Kunsthaus-Mitglieder stellen aus

Mettmann · Freitag um 18 Uhr ist Eröffnung an der Mühlenstraße. 44 Maler, Bildhauer und Fotografen freuen sich auf Besucher.

 Ist es Malerei oder doch Fotografie, rätselt der Besucher beim Betrachten dieser Arbeit von Dieter Wundes. Lösung: Es ist ein Foto, entstanden mit langer Belichtungszeit und geschwenkter Kamera.   rp-fotos (4):  Cordula Hupfer

Ist es Malerei oder doch Fotografie, rätselt der Besucher beim Betrachten dieser Arbeit von Dieter Wundes. Lösung: Es ist ein Foto, entstanden mit langer Belichtungszeit und geschwenkter Kamera. rp-fotos (4): Cordula Hupfer

Foto: Cordula Hupfer

Es dürfte wieder voll werden, wenn das Kunsthaus Mettmann wie üblich zum Jahresbeginn zur Mitglieder-Ausstellung einlädt. 44 Ausstellende und Anhang werden die Fachwerkhäuschen schon gut füllen, aber dies soll nicht zu vorschnellen Schlüssen verleiten: Das, was gezeigt wird, ist nicht nur für Altvertraute und Anverwandte interessant. Die Schöpfungen der Vereinsmitglieder können sich buchstäblich sehen lassen, verblüffen und begeistern auch ohne tiefere Kenntnis der Vereinsstrukturen.

Und genau dahin soll es gehen: „Es ist eine große Freude, die künstlerische Vielfalt der Mitglieder zu sehen. Die Qualität hat zugenommen“, sagt Mitveranstalter und Mitaussteller Henrik Wischnewski. Realitätsfern ist diese Einschätzung nicht, davon wird sich das Publikum beim Rundgang überzeugen können. Etwa wenn es die akkuraten Stillleben von Ekaterina Gasmi bewundert. Oder die malerischen Fotografien von Dieter Wundes bestaunt. Oder sich in die ebenso liebevollen wie kunstfertigen Portraits älterer Menschen von Petra Flachsenberg versenkt. Oder sich fragt, wie man mit der Kettensäge so markante Köpfe aus Eichenholz herausarbeiten kann, wie es Jürgen Brockerhoff vermag.

„Nichts anzuziehen?“, fragt eine Ecke weiter Fotografin Martina Chardin, und lässt auf ihrer bunten Collage eine spärlich bekleidete Frau über eine belebte Straße voller Konsumverlockungen flanieren. Sie wäre vielleicht besser in dem Kahn aufgehoben, den Eva Koch auf ihrer großformatigen, warmfarbigen Arbeit „Verlorene Zeit“ so träumerisch dümpeln lässt. In die Gegenwart zurück holt Klaus Stecher alias Klasté: Mit seinem Objekt „Der Netztrenner von Mettmann“ (ein Krimi!) überspitzt er die derzeit heiß diskutierte Verkehrsführung in der Innenstadt. „Er ist eben ein großer Humorist“, unterstreicht Vereinskollege Henrik Wischnewski.

Gemeinsam mit Lothar Weuthen und Monika Kißling hat er die Ausstellung organisiert, unterstützt von einer Hänge-Kommission. Die beiden Kunsthäuser sind schließlich voller Winkel und verlangen reifliche Überlegung, was wo am besten zur Geltung kommt. Die zentrale Lage zahlt sich aus: „Seit wir hier an der Mühlenstraße sind, kommen mehr Besucher“, sagt Monika Kißling. Bei der morgigen Ausstellungseröffnung wird sie einleitende Worte sprechen – und Anfang Februar beim Rundgang zum Semesterabschluss in der Düsseldorfer Kunstakademie wieder Ausschau nach verheißungsvollen Kandidaten für weitere Ausstellungen halten.

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