Mettmann Jäger: Zahl der Hasen und Fasane sinkt rapide

Mettmann · 30 Prozent aller getöteten Rehe kommen im Straßenverkehr um. Wildschweine werden intensiv bejagd.

 Das gehört unbedingt zum Treffen der Jäger: Die Begrüßung durch die Jagdhornbläser.

Das gehört unbedingt zum Treffen der Jäger: Die Begrüßung durch die Jagdhornbläser.

Foto: Susanne Bossy

(cz) Da staunten selbst erfahrene Jäger: Rehgehörne mit einem Durchmesser der Stangen von gut vier Zentimetern, andere – wahrscheinlich in Folge eines Unfalls – mit einer nach unten wachsenden Stange, alte Sechs-Ender aus der Abschussplanung und junge, kaum behörnte Knopfböcke als Hegeabschuss. Die Ausstellung der Rehgehörne aus dem vergangenen Jagdjahr war Höhepunkt der Jahreshauptversammlung der Kreisjägerschaft Düsseldorf und Mettmann, zu der Vorsitzender Gerd Spiecker Waidmänner und Waidfrauen auf Gut Aue begrüßte.

Die Rehstrecke zeigt mit 956 Stücken eine leicht steigende Tendenz, wobei sich an der Tatsache, dass rund 30 Prozent der gezählten Rehe im Autoverkehr getötet wurden, nichts geändert hat. Auf steiler Talfahrt ist das Vorkommen von Hasen. Auch die Kaninchenstrecke ist gesunken. Fasane kommen in Düsseldorf und im Kreis Mettmann kaum noch vor. Nach oben zeigt die Kurve dagegen beim Schwarzwild. Hier wurden die örtlichen Jäger vor allem im Südkreis der Aufforderung gerecht, mit einer intensiven Schwarzwildbejagung zum Schutz vor der Afrikanischen Schweinepest beizutragen. Doch auch im Nordkreis um Velbert/Neviges/Langenberg weisen aufgebrochene Wiesen auf aktive Schwarzkittel hin und werden diese konsequent bejagt. 179 gestreckte Wildschweine im vergangenen Jagdjahr stehen noch nur 51 im Jagdjahr 2013/2014 gegenüber. Weil die Krähen durch das Hacken auf Beute erheblich am Rückgang des Niederwildes, zum Beispiel Hasen, beteiligt sind, wollen die Jäger ihre Bejagung intensivieren. Auch die Bejagung der Füchse (1271 im vergangenen Jagdjahr einschließlich verunfallter Tiere) ist weiterhin vor dem Hintergrund auftretender Staupe-Fälle von besonderer Bedeutung. Über das neue NRW-Jagdgesetz referierte Rechtsanwalt Markus Koch. Die Jäger nahmen erfreut zur Kenntnis, dass die Rücknahme des sogenannten „ökologischen Jagdgesetzes“ der rot-grünen Landesregierung wesentliche Verbesserungen für Jagd und Hege gebracht hat. So ist die Fallenjagd bei den Prädatoren wie Fuchs und Marder zum Schutz der bedrohten Niederwildarten Hase und Fasan wieder unter strengen Auflagen erlaubt. Deutlich hat das neue Gesetz auch wieder das Betretungsverbot aller jagdlichen Einrichtungen eingeführt, womit das gelegentlich beliebte Picknick von Spaziergängern auf dem Hochsitz nun ausfallen muss.

In der Kreisjägerschaft Düsseldorf und Mettmann und den untergliederten örtlichen Hegeringen sind derzeit 1673 Jägerinnen und Jäger organisiert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort