Nachhaltigkeit in Mettmann Klamottentausch schont Konto und Umwelt

Mettmann · Im Begegnungszentrum Vogelskamp informierten Beraterinnen über den besseren Umgang mit Textilien. Das würde vielen Ländern helfen, in denen der Baumwollanbau für Wassermangel sorgt.

 Standen mit der Aktion Klamottentausch für den bewussteren Umgang mit Textilien ein: (v.l.) Beatrice Waldapfel und Lea Habitz am Samstag im Begegnungszentrum Vogelskamp.

Standen mit der Aktion Klamottentausch für den bewussteren Umgang mit Textilien ein: (v.l.) Beatrice Waldapfel und Lea Habitz am Samstag im Begegnungszentrum Vogelskamp.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Zur Europäischen Woche der Abfallvermeidung appellierte der Kreis Mettmann „Wiederverwendung statt Verschwendung“ – Klamottentausch in Mettmann Süd. Abfallberaterin Beatrice Waldapfel und Lea Habitz, Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik, liegt Abfallvermeidung am Herzen und sie haben diesen Aktionstag in das Begegnungszentrum am Vogelskamp in Mettmann Süd gelegt. Beim dortigen Hausherrn, Robert Güde, fanden sie offene Türen.

Den Raum schmückten die beiden mit Plakaten vom Umweltbundesamt. So erfuhren Besucher, dass für die Herstellung einer Jeans 15 Badewannen à 150 Liter Wasser benötigt werden und dass fast 50 Prozent unserer Kleidung aus China und Bangladesch stammen. Überall wo Baumwolle angebaut wird, ob in den USA, Pakistan, China oder Indien, ist Wassermangel bereits ein großes Problem.

Die Aktion „Kleidertausch“ soll die Menschen daher anregen, bewusster als bisher einzukaufen und dabei auf langlebige und hochwertige Kleidung zu achten. Es sollten die Nachhaltigkeitsregeln gelten: Reparatur statt Tonne! Zudem haben viele Kleidungsstücke über Tauschbörsen und Second-Hand-Läden die Chance auf ein weiteres Leben.

Mit gutem Beispiel ging Beatrice Waldapfel den Vorschlägen voran und zeigte demonstrativ auf ihre Kleidung: alles aus zweiter Hand. Aufklärend waren auch die Zahlen des Umweltbundesamtes über das Sammelaufkommen von Kleidung: 1,2 Millionen Tonnen jährlich werden eingesammelt, davon gehen 62 Prozent in den Second-Hand-Vertrieb, 14 Prozent werden weiter verwendet – etwa für Putzlappen, 12 Prozent werden recycelt, 8 Prozent verbrannt und 4 Prozent gehören zum Restabfall.

Beatrice Waldapfel und Lea Habitz betonten in zahlreichen Gesprächen mit Besuchern, beim Kauf von Kleidung auf die Siegel zu achten. Der „Blaue Engel“ und der „Grüne Knopf“ sind die bekanntesten. Vera Straus ist regelmäßig zu Gast im Begegnungszentrum, sie besucht dort den Spinnkurs. Sie brachte Kleidungsstücke mit und sah sich bei den Angeboten um.

Parallel zum Kleidertausch fand in den Räumen des Begegnungszentrums das jährliche Suppenspendenessen statt. Angeregt durch Robert Güde werden die Bewohner des Stadtteils Süd aufgerufen, einen Topf Suppe zu spenden und/oder diese dort zu verzehren. Die Einnahmen werden für den weiteren Ausbau des Kinderspielplatzes am Steinbruch verwendet. Neben vielen weiteren Gästen ist Josef Theo Hein gerne dabei, wenn die Suppenspende angeboten wird. Er selber hält auch immer wieder Vorträge, etwa über den Amazonas oder Nepal, wo vor allen den Mädchen Arges droht, wenn der Ernährer der Familie ausfällt.

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