Frauenquote in der Stadtverwaltung Mettmann Gutes Netzwerk wichtig für Gleichstellung

Mettmann · Karen Brinker ist neue Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Mettmann. Die gute Quote zu halten und auszubauen, ist ihr Ziel. Sie will auch stadtübergreifend arbeiten.

 Karen Brinker ist Mettmanns Gleichstellungsbeauftragte. Mit anderen im Netzwerk zu kooperieren, ist ihr wichtig.

Karen Brinker ist Mettmanns Gleichstellungsbeauftragte. Mit anderen im Netzwerk zu kooperieren, ist ihr wichtig.

Foto: Stadt Mettmann

Seit Monatsanfang ist Karen Brinker Mettmanns neue Gleichstellungsbeauftragte. Bisher war die 52-Jährige unter anderem als Netzwerkkoordinatorin für die Frühen Hilfen zuständig. Die studierte Sozialpädagogin bringt neben ihren Kompetenzen aus der Familienbildung ebenso Know how bei Frauenfragen mit, sie ist bereits ein Jahr lang Stellvertreterin der bisherigen Gleichstellungsbeauftragten Astrid Ferl gewesen.

„Der Gleichstellungsplan in der Verwaltung kann sich sehen lassen“, beurteilt Karen Brinker die aktuelle Situation nicht nur, weil der Verwaltungschef weiblich ist. „Auch sonst ist Parität auf Führungsebene gegeben.“ Diese gute Quote zu halten, ist ein Ziel, sie auszubauen wäre gut. Vor dem Gesetz haben Frauen und Männer längst dieselben Chancen. Damit das nicht nur Theorie bleibt, sondern geltende Praxis wird, arbeitet die Gleichstellungsbeauftragte dazu „eng mit der Personalabteilung zusammen. Im Bewerbungsverfahren gilt grundsätzlich das Bestenprinzip“ in Sachen Eignung und Qualität bei Entscheidungen eben zu berücksichtigen, dass es geschlechtergerecht zugeht, ist eine ihrer Aufgaben. Aktuell übrigens sind bei der Stadt Mettmann Jobs für Rettungssanitäter, Ingenieure und Digitalisierungsbeauftragte vakant. Aber es geht der zweifachen Mutter als Gleichstellungsbeauftragte, einer halben Stelle mit 19,5 Wochenstunden, nicht allein darum, Mettmanns Verwaltung weiter als „attraktiven Arbeitgeber“ zu positionieren. Gespräche zu Teilzeit, Telearbeit, Wiedereingliederung, Karrierewegen oder Elternzeit sind dabei Themen.

Ebenso maßgeblich ist die Arbeit nach außen. „Eine gute Vernetzung ist wichtig“, gerade die Pandemie zeigt das. In Kooperation mit Franca Calvano, ihrer Kollegin in Wülfrah, soll beispielsweise eine Frauenfilmreihe entwickelt werden. Ebenso soll der Austausch mit den anderen Gleichstellungsbeauftragten im Kreis gestärkt werden. Akzente möchte sie bei verschiedenen „neuen Angeboten für Alleinerziehende“ machen, „da kann viel besser unterstützt werden“. Ist die Corona-Pandemie einmal Geschichte, „werden wir nicht mehr an alte Zeiten anknüpfen können“, ein Augenmerk nicht nur auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sondern auf die Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf zu legen, wird beispielsweise ein wichtiger Aspekt sein. „Auch hier muss etwas getan werden.“

„Es gibt eine Vielzahl von Themen, die wir unterstützen können“, skizziert sie auch Aspekte wie „Gewaltprävention an Schulen“. Eine sogenannte Frauen-Informations-Börse soll sichtbar machen, „was Frauen leisten. Ehrenamt etwa ist überwiegend weiblich“, zählt Karen Brinker weitere Aktionsfelder auf. An Ideen scheint es der engagierten Frau nicht zu fehlen, an Unterstützung durchaus. Der Posten für ihre Stellvertreterin muss noch besetzt werden. Wann dies passiert, ist offen.

Auch das Programm zum Internationalen Weltfrauentag, er findet seit 1921 jährlich am 8. März statt, ist noch offen. Pandemiebedingt werden Frauen wohl kaum auf die Straße können, um für ihre Rechte zu kämpfen. „Aber in irgendeiner Weise werden wir den Tag begehen“, verspricht Karen Brinker.

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