Schule in Mettmann Warum Kinder lieber nicht mit dem Elterntaxi zur Schule gebracht werden sollten

Mettmann · Die Stadt Mettmann kämpft mit Elternhaltestellen gegen das Elterntaxi-Chaos vor den Schulen an. Nun richtet sie einen neuen Haltepunkt in der Florastraße ein und mahnt alle Beteiligten zum Schulstart zur Vorsicht. Vor allem Schulanfänger sollten ihren Schulweg schon jetzt trainieren.

 Jetzt aber schnell – die Schule fängt an: Wenn hektische Eltern ihre Kinder bis vor das Schultor fahren, wird es oft gefährlich.

Jetzt aber schnell – die Schule fängt an: Wenn hektische Eltern ihre Kinder bis vor das Schultor fahren, wird es oft gefährlich.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

„Die CDU-Fraktion hat die Mettmanner Verwaltung aufgefordert, Lösungsansätze für den täglichen Bring- und Holverkehr vor den fünf Grundschulen zu entwickeln. ‚Da Eltern ihre Kinder immer häufiger mit dem Auto zur Schule bringen und wieder abholen, entsteht ein mittlerweile gefährlicher Verkehr vor den Schulen‘, sagt CDU-Fraktionsvorsitzende Ute Stöcker.“ So stand es am 20. Mai 2015 in unserer Zeitung. Sieben Jahre später sorgt sich die Stadtspitze um das Problem der Elterntaxis.

Auf Anregung von Bürgermeisterin Sandra Pietschmann setzt Mettmann auf sogenannte „Elternhaltestellen“. Die liegen in einiger Entfernung vom jeweiligen Schultor und sollen verhindern, dass Schüler bis vor die Schule gefahren werden. Von den Elternhaltestellen aus müssen die Kinder zu Fuß zur Schule gehen – vorausgesetzt, die eiligen Erziehungsberechtigten halten sich an diese Idee.

Schulanwohner berichten regelmäßig vom morgendlichen Durcheinander vor den Schulen. „Eltern parken unter Zeitdruck in der zweiten Reihe oder im Haltverbot, blockieren den Schulbus oder versperren Straßenübergänge für Schülerinnen und Schüler. Damit sind vor allem die Jüngsten überfordert“, schildert Marcel Alpkaya von der Straßenverkehrsbehörde.

Rechtzeitig zum neuen Schuljahr wird eine weitere Elternhaltestelle auf der Florastraße in Höhe der Hausnummer 28 eingerichtet. Von dort aus können die Schüler der Astrid-Lindgren-Schule die letzten 200 bis 300 Meter zu Fuß gehen. Für die Gymnasiasten des Heinrich-Heine-Gymnasiums ist die Wegstrecke von der Elternhaltestelle zur Schule etwas länger.

Damit schon die Schulanfänger lernen, sich als Teilnehmer im Straßenverkehr sicher und selbstständig zu bewegen, sollten sie zumindest einen Teil ihres Schulweges zu Fuß zurücklegen, empfiehlt auch der ADAC. „Kinder müssen lernen, Straßen zu überqueren, Verkehrsgeräusche zu deuten und Entfernungen und Geschwindigkeiten von Fahrzeugen richtig ab- und einzuschätzen“, sagt Alpkaya. Mit der langsamen, kindgerechten Gewöhnung an Distanzen und den Schulverkehr können Eltern schon jetzt anfangen. Sie können sich einfach von ihren Kindern zur Schule führen lassen. Dabei haben die Beteiligten die Chance, stressfrei den besten und vor allem sichersten Schulweg auszuknobeln und zu trainieren.

Diese Elternhaltestellen gibt es bereits: Grundschule „Am Neandertal“ – Bucht an der Beethovenstraße in Richtung Talstraße, oberhalb des Netto-Marktes. Katholische Grundschule Neanderstraße – Straße Am Königshof gegenüber der Treppe zum Lavalplatz. Grundschule Herrenhauser Straße – Nourneystraße im Einmündungsbereich zur Herrenhauser Straße. Astrid-Lindgren-Schule – Rewe-Parkplatz Steinesweg und in Höhe der Hausnummer 28. Konrad-Heresbach-Gymnasium – Parkbucht vor dem Rathaus, Neanderstraße. Heinrich-Heine-Gymnasium: Florastraße in Höhe der Hausnummer 28.

Die Schulen an der Goethestraße haben zurzeit das Nachsehen, wie die Stadt mitteilt. Für die Otfried-Preußler-Schule, die auslaufende Carl-Fuhlrott-Realschule und die neue Gesamtschule seien noch keine Elternhaltestellen eingerichtet worden. Dies solle erst dann passieren, wenn die künftigen Standorte für die Otfried-Preußler- und die Gesamtschule feststehen, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.

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