Mettmann Jugendliche wünschen sich eine Parcour-Anlage

METTMANN · Der Jugendrat stellte Donnerstagabend dem Jugendhilfeausschuss die Ergebnisse einer Schülerbefragung vor.

 Über alltägliche Hindernisse springen, dazu noch Akrobatik: Das ist die Trendsportart Parcour – unser Foto zeigt Jugendliche in Düsseldorf.

Über alltägliche Hindernisse springen, dazu noch Akrobatik: Das ist die Trendsportart Parcour – unser Foto zeigt Jugendliche in Düsseldorf.

Foto: Young David (DY)/Young, David

Die vierte Sitzung des Jugendhilfeausschusses in diesem Jahr ist erfreulich zügig und unaufgeregt über die Bühne gegangen. Ein Höhepunkt war die Auswertung einer Schülerbefragung, die Hendrik Mergen und Fabian Lamshöft vom Jugendrat präsentierten. Der Jugendrat wünscht sich eine „Parcour“-Anlage für Mettmann, um das Spiel- und Bewegungsangebot für Jugendliche zu erweitern. „Parcour“ ist eine Trendsportart aus Frankreich, bei der die Aktiven ohne Hilfsmittel über alltägliche Hindernisse wie Hauswände, Bänke und Treppen mit hoher Geschwindigkeit laufen und springen. Die nächstgelegene Parcour-Anlage befindet sich in Wuppertal, und mit der Befragung wollte der Jugendrat das Interesse unter der Mettmanner Schülerschaft ermitteln, um gegenüber Politik und Verwaltung ein Argument in der Hand zu haben.

Der Jugendrat hat 440 Schüler befragt, von denen die meisten im Alter zwischen 12 und 14 Jahren waren und angaben, in ihrer Freizeit viel Sport zu machen. Von Parcour hatten die meisten schon etwas gehört. Zwei Drittel gaben an, das selbst einmal ausprobieren zu wollen. Obwohl die Jugendlichen insgesamt mit dem Sportangebot in Mettmann eher zufrieden seien, befürwortet eine Mehrheit die Einrichtung einer Parcour-Anlage.

Aber wo? „Wir wissen es noch nicht genau“, erklärte Hendrik Mergen, aber den Spielplatz am Mettmanner Bach sähen viele dafür als geeignet an. Heidi Hein-Kircher (CDU) fand, dass die Studie des Jugendrates „spannende Erkenntnisse“ gebracht habe und fragte, wie es nun weitergehe. „Sie können gerne mit uns in Dialog treten“ sagte Dezernent Marco Sucic zu den Jugendlichen, „dann gucken wir mal, wo das möglich ist“. Sylvia Nelskamp-El Mohammed, Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes, empfahl dem Jugendrat, sich wegen der Finanzierung an die Stiftung des Mettmanner Golf-Profis Martin Kaymer zu wenden.

Während der anschließenden Haushaltsplanberatungen stand die Frage im Raum, ob die jährlich vorgesehenen 70.000 Euro für die Attraktivierung der Kinderspielplätze ausreichten, oder ob man sich angesichts der steigenden Kinderzahl nochmal die Bedarfe anschauen solle. Darüber soll nun im Haupt- und Finanzausschuss beraten werden. Eine Übersicht über alle 82 öffentlichen Spielflächen in Mettmann gab Marketa Kolarova vom Ingenieurbüro „Stadt + Natur“ aus Wuppertal. Das Büro hat eine Bestandserhebung gemacht und die Spielflächen anhand von Kriterien wie „Angebot für Rollenspiele“, „Kommunikation“ und „Integrative Gestaltung“ bewertet. Obwohl viele Spielplätze sehr schön gelegen seien, schnitten die meisten in ihrer Gestaltung eher durchschnittlich ab. Heidi Hein-Kircher forderte eine Prioritätenliste. „Natürlich werden wir die Ergebnisse bis zum Frühjahr auswerten“ versicherte Abteilungsleiter Ferdinand Ortmann, „oft ist eine Aufwertung schon mit geringen Mitteln wie Buschpflanzungen möglich“.

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