Gänseküken begeistert Besucher „Olaf“ ist Mettmanns nächstes Topmodel
Mettmann · Verlassen von dessen Gänseeltern, fand Jan Schulte-Baukloh Küken „Olaf“ und päppelte es auf. Quietschfidel lebt „Olaf“ nun mit anderem Federvieh. Bei einem Abstecher in die Stadt Mettmann wurden seine Qualitäten als Modell entdeckt.
Wo „Olaf“ auftaucht, sorgt er für beseelte Blicke und Schreie des Entzückens. Kein Wunder, der Niedlichkeitsfaktor bei der kleinen Puschelkugel ist enorm. Benannt nach einer Figur aus der berühmten „Eisprinzessin“, erobert das Gänseküken gerade die Herzen der Mettmanner.
Bei einem Abstecher Richtung Tierarzt spazierte der Mini-Vogel fröhlich watschelnd beispielsweise entlang des Lavalplatzes, posierte als so etwas wie Mettmanns nächstes Topmodell vorm Erinnering und ließ sich bereitwillig von Passanten knipsen. „Das ist eine Ausnahme. Normalerweise lebt „Olaf“ in unserem Garten“, erklärt Jan Schulte-Baukloh. „Ich bin sein Ersatzpapa“, erklärt der 22-jährige Auszubildende. Denn „Olaf“ erobert nicht nur wegen seiner niedlichen Optik die Herzen, seine Geschichte ist ebenfalls herzergreifend.
„Freunde von uns fanden ihn in Grube 7 in Haan“, erinnert sich Jan Schulte-Baukloh an einen Anruf im Mai. Das Küken war mutterseelenallein, „der Rest der Familie war verschütt gegangen“. Und weil Jan Schulte-Baukloh im malerischen Umfeld Mettmanns bereits mit vier Gänsen, drei Laufenten, drei Hunden, Hühnern, Kaninchen und Frettchen lebt, war schnell klar: „Olaf“ findet hier ein neues Zuhause.
Normalerweise lebt „OLaf“ in einem eigenen Gehege oder spaziert draußen im Garten herum, pickt seine Körner oder nascht Gras. Es sei denn, er schwimmt eine Runde im Gartenteich. Damit er sich nicht alleine fühlt, steht sein Gehege in unmittelbarer Nähe zu den Laufenten. „Die anderen Gänse bleiben irgendwie unter sich und machen ihr Ding.“ Weil es im Mai „noch echt kalt war“, wurde das Findelkind mit einer Wärmelampe bestrahlt. „Aber weil er die ganze Familie als Ersatzeltern ansieht, saß er auch mal mit auf dem Sofa“, berichtet Hobby-Fotograf Jan Schulte-Baukloh. Auch mit den anderen Tieren schloss Klein-Olaf („wir wissen eigentlich noch gar nicht, ob er wirklich ein Gänserich ist“) tiefe Freundschaft, bevorzugt lungert er auf dem Rücken von Hündin „Arena“ rum. Und probt an ihr und den anderen Hunden manchmal seinen Mut, „er ziept ihnen das Fell aus“.
Als „echter Prachtbursche“, zu dem sich das schätzungsweise drei Monate junge Küken inzwischen gemausert hat, soll er eines schönen Tages bei seinen Artgenossen leben. „Gänse sind echt laut“, beschreibt Jan Schulte-Baukloh, „wenn Fremde in Richtung des Grundstücks kommen, schnattern sie ordentlich los“. Das ersetzt jeden Wachhund. „Würde er weg wollen, ließen wir ihn ziehen“, hoffnungsvollerweise bleibt er aber bei seinem neuen Gänsevater. „Unser Plan ist, dass Olaf irgendwann mit unseren andern Gänsen zusammen lebt.“