Aktion in Mettmann Mettmann und Wülfrath zählen sieben Drogentote

Mettmann/Wülfrath · Die Caritas lädt für Dienstag auf den Kirchplatz von St. Lambertus zur Gedenkveranstaltung ein. Es werden die Glocken läuten. Vor 22 Jahren initiiert, steht der Gedenktag jedes Jahr unter einem anderen Motto. 2020 lautet es „Wohnraum, soziale und medizinische Hilfen müssen ein Menschenrecht sein – ob mit oder ohne Corona/Covid 19“.

 Der 21. Juli als Gedenktag für verstorbenbe Drogenkonsumenten wird an St. Lambertus begangen.

Der 21. Juli als Gedenktag für verstorbenbe Drogenkonsumenten wird an St. Lambertus begangen.

Foto: Caritas

Wenn Dienstag, 21. Juli, Punkt 14 Uhr die Kirchenglocken von St. Lambertus läuten, erklingen sie zum Gedenken. Eingebettet in eine Veranstaltung von 13.30 bis 14.30 Uhr am Marktplatz, soll dann der Drogentoten gedacht werden.

„In Wülfrath und Mettmann sind im vergangenen Jahr sieben Menschen aus unserer Klientel an den unmittelbaren Folgen ihres Suchtmittelkonsums verstorben“, berichtet Katja Neveling, Leiterin der Caritas-Suchthilfe. Im Dunkeln bleibt dabei die Zahl derjenigen, die keinen Kontakt zu einer Suchtberatungsstelle hatten.

In der Statistik unerwähnt bleiben auch Angehörige und Freunde, die das Leid der Abhängigkeit unmittelbar miterleben und sich oft selber hilflos fühlen. Das Angebot der Angehörigenberatung in der Caritas-Suchthilfe, das oft schon durch ein erstes Beratungsgespräch Entlastung schaffen kann, will niederschwellig helfen. Auch dazu wird am Drogentotengedenktag informiert.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache, nach Angaben der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen gelten im Kreis Mettmann folgende Werte: Hier rauchen 100.000 Menschen, 15.000 Menschen sind alkoholkrank und 8500 von Medikamenten abhangig. 3700 Menschen weisen einen problematischen Cannabis-Konsum auf, 1200 Menschen konsumieren sonstige illegale Drogen und bis zu 4000 Menschen gelten als glücksspielsuchtig.

Zum diesjährigen Gedenktag wurden so genannte Hoffnungssteine bemalt, „wir würden uns freuen, wenn die Steine weiträumig verteilt werden“. Vor 22 Jahren initiiert, steht der Gedenktag jedes Jahr unter einem anderen Motto. 2020 lautet es „Wohnraum, soziale und medizinische Hilfen müssen ein Menschenrecht sein – ob mit oder ohne Corona/Covid 19“.

Mehr Informationen zum Thema im Netz auf www.caritas-suchtberatung.de oder unter der Telefonnummer 02058-78020.

(RP/von)
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