Jugend in Mettmann Wer gibt Kindern aus Problemfamilien Halt?

Mettmann · Manchmal können Eltern für ihre Kinder nicht mehr sorgen. Dann entscheidet das Jugendamt oft, die Kinder zu Pflegeeltern zu geben. Für diese verantwortungsvolle Aufgabe werden Ehepaare gesucht.

 Das Jugendamt Mettmann sucht Pflegeeltern.

Das Jugendamt Mettmann sucht Pflegeeltern.

Foto: Martin Möller

Die Stadt Mettmann sucht Pflegeeltern. Sie sollen auf Dauer oder für einen begrenzten Zeitraum Kindern einen sicheren Ort und ein Zuhause schaffen. „Wir suchen Verlässlichkeit, Geborgenheit und Belastbarkeit, unbefristet in Vollzeit und auf Dauer. Wir bieten Bereicherung des familiären Zusammenlebens, neue Herausforderungen, eine intensive gemeinsame Zeit und professionelle Unterstützung“, wirbt Jugendamtsleiter Stephan Paas.

Es gibt viele Situationen, durch die die leiblichen Eltern nicht in der Lage sind, ihre Kinder altersgemäß zu erziehen, zu betreuen und zu versorgen. Die Betroffenen werden in dieser für sie nicht einfachen Zeit intensiv durch die Mitarbeiter des Jugendamtes Mettmann begleitet. Gemeinsam sollen für das Kind neue Lebensperspektiven entwickelt werden.

Die Kinder streben laut Jugendamtsleiter Paas in ihrem Bindungsverhalten danach, wichtige soziale und emotionale Entwicklungen nachzuholen. In diesem Prozess brauchen sie Bezugspersonen, die ihnen eine Chance geben, sich und anderen zu vertrauen. Pflegeeltern sollten neben Geduld auch die Fähigkeit besitzen, mit Rückschritten sorgsam und verantwortungsvoll umzugehen.

Bei dieser nicht immer leichten Aufgabe erhalten Pflegeeltern Unterstützung von der Stadt. Wer Freude am Zusammenleben mit Kindern und Einfühlungsvermögen in die besonderen Bedürfnisse hat, aufgeschlossen ist und für die Lebensbedingungen und Problemlagen sozial benachteiligter Menschen Verständnis aufbringt, über Humor und Zuversicht verfügt, viel Zeit hat, konfliktfähig, belastbar und bereit ist, mit dem Pflegekinderdienst des Jugendamtes zusammenarbeiten, sollte sich bei der Stadt melden. Jugendamtsleiter Paas sagt: „Einen gesicherten Lebensunterhalt, ausreichend Wohnraum und ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis ohne Eintrag setzen wir voraus.“

Pflegeeltern werden von der Stadt fachlich begleitet, ihnen werden Supervision, Fortbildungsmöglichkeiten und Biografiearbeit angeboten. Es werden Treffen für Pflegeeltern organisiert, Angebote für Kinder bereitgehalten, es gibt finanzielle Unterstützung und vieles mehr.

Die Zukunft von Kindern in Pflegefamilien wird sorgfältig geplant und gestaltet. Dazu spricht der Pflegekinderdienst mit künftigen Pflegeeltern über ihre genauen Vorstellungen vom Zusammenleben mit einem Kind. Was traut man sich zu? Wo liegen die Grenzen? Welche Unsicherheiten, Ängste und Erwartungen gibt es? Diese Fragen können in Vorgesprächen geklärt werden.

Wer sich angesprochen fühlt und den Wunsch hat, einem Kind ein sicheres Zuhause zu bieten, kann mit dem Pflegekinderdienst gerne ein Erstgespräch vereinbaren. Ansprechpartnerin ist Andrea Imperiale. Sie ist unter der Mettmanner Telefonnummer 02104 980471 oder per E-Mail unter andrea.imperiale@mettmann.de erreichbar.

(dne)
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