Politik Verkehr: Bürgerinitiativen erhöhen Druck

Mettmann · Vier Bürgerinitiativen, die mit der Verkehrsführung in Mettmann unzufrieden sind, haben sich jetzt zusammengeschlossen. Gestern haben sie eine so genannte Bürgeranregung verfasst und im Rathaus abgegeben.

 Das sind die Sprecher der Bürgerinitiativen, die sich jetzt gemeinsam für ihre Anliegen einsetzen wollen.

Das sind die Sprecher der Bürgerinitiativen, die sich jetzt gemeinsam für ihre Anliegen einsetzen wollen.

Foto: Günter Meckel

Es ist ein starkes Signal in Richtung Rathaus: Vier Initiativen, die in Mettmann unzufrieden sind mit der aktuellen Verkehrsführung, haben jetzt ein gemeinsames Dach gegründet. Unter dem Titel „Initiativen für MEttmann“ wollen sie ihren Forderungen mehr Druck verleihen als bisher. Denn „obwohl nicht alle Initiativen hundertprozentig deckungsgleiche Anliegen vertreten, gibt es doch viele Gemeinsamkeiten. So wollen alle eine geringere Verkehrsbelastung oder auch eine Reduzierung des Lkw-Verkehrs durch die Stadt“, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung, die die Bürger gestern per E-Mail veröffentlichten.

Wer sind die Bürger? Es sind die Initiativen von Düsseldorfer Straße, von Lutterbecker und Eichstraße, der Nordstraße und vom Goldberg. Sie schätzen ihr gemeinsames Potenzial auf 150 Aktive, aber noch mehr Anwohner, die sie vertreten.

 So sieht das Logo der Bürgerinitiativen für Mettmann aus.

So sieht das Logo der Bürgerinitiativen für Mettmann aus.

Foto: Initiativen für Mettmann

Was wollen die Bürger? Die Anwohner empfinden einen Stillstand, den sie sich so „nicht länger bieten lassen“ wollen: „Es werden ‚Aktionen und Lösungen gefordert. Nach dem Motto ,gemeinsam sind wir stark’ werden die Initiativen mit ihren Forderungen lauter werden“, kündigen die Unterzeichner Detlef Elbracht, Günter Meckel und Klaus Lüttenberg an. Erste Aktion: Ein Sprecher der Initiativen hat im Rathaus gestern eine so genannte Bürgeranregung abgegeben, das den Bürgermeister dazu bewegen soll, sich mit dem Anliegen zu befassen. Ziel: Basierend auf den Daten des Lärmkataster soll die Stadt Mettmann nun endlich einen Lärmaktionsplan erstellen. „Andere Städte sind schon weiter, sie haben schon einen“, sagt Günter Meckel im RP-Gespräch. Der Lärmaktionsplan soll dafür sorgen, dass Maßnahmen wie beispielsweise eine Tempo-Reduzierung auf den Straßen die Belastungen verringern, die seit der Verkehrsberuhigung der Innenstadt an anderen Stellen verstärkt auftreten.

Wie geht es nun weiter? Bürgermeister Thomas Dinkelmann, der gestern nicht im Rathaus war, ließ ausrichten, dass er das Gespräch mit den Sprechern der Initiative suchen und erfahren wolle, welche Forderungen und Vorstellungen sie genau verfolgen. „Mit dem Fachdezernat und den Vertretern der Initiative kann dann gegebenenfalls nach Lösungsansätzen und Handlungsmöglichkeiten gesucht werden“, ließ Dinkelmann auf RP-Anfrage mitteilen.

Tatsächlich ist ein Lärmaktionsplan für Mettmann bereits in Planung. Doch warum gibt es ihn noch nicht? Dazu Fachbereichsleiter Kurt Werner Geschorec: „Finanzmittel für die Beauftragung eines Fachbüros waren im Haushalt 2018 eingeplant. Eine Beauftragung ist noch nicht erfolgt, da die personellen Ressourcen und andere Prioritätensetzungen dies nicht zuließen.“

Welche Spielräume hat die Stadt, den Forderungen der Bürger zu begegnen? „Da der absolut überwiegende Anteil des Kraftfahrzeugverkehrs von Mettmanner Bürgern erzeugt wird, können nur diese durch ein geändertes Verkehrsverhalten auch zu einer Minderung beitragen“, antwortet Fachbereichsleiter Kurt Werner Geschorec. Er macht den Bürgern wenig Mut: „Kurzfristig scheint hier keine Lösung möglich. Durch Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr und für den Radverkehr lässt sich möglicherweise eine geringe Abnahme der Kfz-Verkehrs erreichen – eine spürbare Änderung wird dies aber nicht sein.“

Die Bürgerinitiativen aber wollen nicht locker lassen: „Wir haben noch mehr Ideen. Das kann bis zu einer Demo gehen“, sagt Meckel.

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