Musik an St. Lambertus Mettmann Umjubelter Auftakt für Marktkonzert

Mettmann · Die trostlose musikfreie Zeit ist passé. Regionalkantor lud zum Auftakt der beim Publikum so beliebten Konzerte an St. Lambertus Oleg Pankratz und Rodion Dubirnyj ein. Das nächste Marktkonzert findet Anfang August statt.

 Der Mettmanner Kirchenmusiker und Orgelvirtuose Oleg Pankratz gestaltete die Auftakt-Matinee mit dem Essener Trompeter Rodion Dubirnyj. Beide begeisterten mit virtuosen Spiel und vorzüglichem Ton. Das Duo spielte Werke von Albinoni, Clark, Händel und Lefébure-Wély.

Der Mettmanner Kirchenmusiker und Orgelvirtuose Oleg Pankratz gestaltete die Auftakt-Matinee mit dem Essener Trompeter Rodion Dubirnyj. Beide begeisterten mit virtuosen Spiel und vorzüglichem Ton. Das Duo spielte Werke von Albinoni, Clark, Händel und Lefébure-Wély.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Wie sind sie vermisst worden, die „herrlichen Marktkonzerte“, wie Besucher wieder schwärmten, diese „musikalischen Kleinode“, die Matthias Röttger, Kantor an St. Lambertus, seit vielen Jahren veranstaltet. Zum Auftakt am vergangenen Samstag gab er gerne hervorragenden Musikerkollegen die Gelegenheit, den musikalischen Auftakt der viel gelobten Reihe zu gestalten.

Nicht nur, weil die Marktkonzerte umsonst zu haben sind, sondern weil sie eben von „besonderer Qualität sind“, wie die Fans übereinstimmend sagen, waren viele Musikfreunde in der Oberstadt dabei. Sie besetzten die Bänke von St. Lambertus, die Kirche war nach derzeit geltenden und akribisch befolgten Corona-Regeln sogar voll besetzt.

Zum Einstieg in diese Saison hatte Matthias Röttger seinen Kollegen Oleg Pankratz, Kantor an Thomas Morus, eingeladen und den sehr wohl bekannten Trompeter Rodion Dubirnyj, gebürtig im fernen Wladiwostok. Orgel und Trompete – das ist eine instrumentale Kombination, der man zu Füßen liegen möchte. Und das Programm begeisterte die Zuhörer. 

Mit einem von 12 Voluntarys des englischen Barockmeisters Maurice Greene begrüßten die beiden Musiker die Zuhörer und boten einen kleinen Vorgeschmack auf die folgenden Werke, nämlich mit großartigen Tönen und einem eindrucksvollen Spiel. Zwei Sätze von Georg Philipp Telemann, auch aus einem Zwölferzyklus, begeisterten mit zunächst sehr sanften, später dann mit majestätischen Klängen in großer Harmonie. Die beiden Künstler musizieren seit etwa zehn Jahren miteinander und sind wahrhaft ein eingespieltes Team.

Orgel ohne Bach, das geht, konzentriert man sich auf die Romantiker und das Choralvorspiel zu „Herr Gott, nun schleuss den Himmel auf“ beeindruckte mit einem sehr getragenen Thema, das von unglaublich quirligen Arabesken verziert wurde. Hier konnten die Zuhörer einmal den Organisten Oleg Pankratz erleben, wie er die wunderbare Stahlhut/Späth Orgel von St. Lambertus prächtig und strahlend zum Klingen brachte.

Hauptwerk des musikalischen Vormittags war das Konzert in Es-Dur von Tomaso Albioni, einem italienischen Meister des Barock. Hier brillierten die beiden Musiker mit verhaltenen Melodien im Grave, hingegen im folgenden Allegro mit einem ausgelassenen Thema – immer spritzig und voller Lebensfreude. Strahlende Koloraturen umrankten das Thema im 4. Satz und die Trompete lieferte sich mit der Orgel einen spielfreudigen Wettstreit.

Im bekannten englischen Lied „Alice where art thou“, einer Romanze pur, wurden Stimmungen als ein Kaleidoskop der Gefühle perfekt gestaltet. Als krönender Abschluss erklang die Fanfare aus der Wassermusik von Georg Friedrich Händel, das Musikfreunde kennen und sich gerne stets aufs Neue ergreifen lassen. So wie beim Marktkonzert mit Oleg Pankratz und Rodion Dubirnyj. „Das war wahrhaft ein Genuss“, lautete das einhellige Lob.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort