Mettmann Auf Tour mit dem kleinen Schnüffeltier

Mettmann · Die Tierschule „Projekthunde“ bietet seit kurzem Stadtführungen durch Mettmann für Mensch und Vierbeiner an.

 Projekt „Der kleine Schnüffelhund“: Oliver Fredrich und Astrid Fredrich-Vinzen mit dem Hund Shadow.

Projekt „Der kleine Schnüffelhund“: Oliver Fredrich und Astrid Fredrich-Vinzen mit dem Hund Shadow.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Auch wenn es vielleicht danach klingt: „Das kleine Schnüffeltier“ ist kein Plüschhündchen, sondern ein kräftiger ausgewachsener Australian Shepherd-Rüde namens „Shadow“ (zu deutsch: Schatten). Und der dunkelbraun-schwarze langfellige Shadow ist ein ziemlich gechillter Typ, wenn er so mit Frauchen Astrid Fredrich-Winzen und Herrchen Oliver Fredrich durch Mettmanns Innenstadt bummelt oder wenn seine menschlichen Begleiter es sich bei einem Kaffee im Lieblingsbistro draußen unter dem Heizpilz bequem machen. „Shadow ist immer überall mit dabei und den Trubel unter Menschen auch gewöhnt“, erklärt Oliver Fredrich, Inhaber der Hundeschule „Projekthunde“, und streichelt dem auf dem Boden dösenden Shadow liebevoll über den Kopf „Mit unseren Schnüffelhund-Touren wollen wir unter anderem genau das erreichen, nämlich dass Hunde auch solche Situationen gut beherrschen.“

Angelehnt an die von Nicola Hengst-Gohlke ins Leben gerufene bekannte Stadtrallye mit dem kleinen Mammut für Grundschulkinder sollen auch Mensch und Hund ihre Heimatstadt besser kennenlernen, die Sehenswürdigkeiten in Mettmann besuchen und dort Aufgaben lösen. „Am Pferdebrunnen etwa muss der Hund abgesetzt werden und sitzen bleiben, oder er soll um den Brunnen herum gehen“, erläutert Astrid Fredrich-Winzen. „Das sind also gleichzeitig auch Gehorsamsübungen, die normalerweise auf dem Trainingsgelände oder im Wald stattfinden würden.“

Weil aber solche Übungen für viele Vierbeiner zu einfach sind, gibt es verschiedene Touren, die vom Schwierigkeitsgrad aufeinander aufbauen. „Auf einer anderen Tour etwa müssen Hund und Halter zum Beispiel mit einem gläsernen Aufzug fahren oder am Hammerplatz die Brücke überqueren. Eine nicht ganz einfache Aufgabe, da hier der Boden aus Gitterrost ist und das vielen Hunden erst einmal Angst macht.“ Shadow ist aufgestanden, schüttelt sich, schaut kurz fragend sein Herrchen an, um sich dann wieder hinzulegen und weiter zu chillen. „Shadow begleitet uns bei jeder Tour, denn durch sein souveränes Wesen überträgt er auf unsichere Hund Ruhe und Sicherheit“, weiß der erfahrene Hundetrainer.

Eine andere Schnüffelhundtour – „Die wilde 13“- beschert den Teilnehmern sowohl eine Busfahrt (natürlich Linie 013), als auch den Besuch in einem Fast Food-Restaurant. Und bei der „Reise in die Vergangenheit“ geht es, natürlich, ins Neandertal. „Bislang waren unsere Teilnehmer absolut begeistert von diesen speziellen Ausflügen“, resümiert Astrid Fredrick-Winzen. Aber wie reagieren die Passanten auf die menschlich-tierische Truppe? Oliver Fredrick winkt ab. „Ach, es ist doch wie bei allem, die einen regen sich auf, die anderen finden das toll, schauen gerne bei unseren Übungen zu. Wir versuchen natürlich niemanden zu stören oder zu beängstigen, aber es gibt immer welche, denen etwas nicht passt, das gehört doch dazu oder?“

Eigentlich, da ist sich das Paar einig, gehören Hunde auch nicht unbedingt in eine überfüllte Innenstadt. Das bedeutet für Mensch und Tier viel zu viel Stress. Trotzdem sollte jeder Hund den gängigen Alltagsituationen gewachsen sein, ein wenig so wie das kleine große Schnüffeltier Shadow. „Die Leute sind immer ganz erstaunt, wie wir bei einem solch großen Hund auf eine so niedliche Bezeichnung kommen. Aber als wir ihn als Welpe bekamen, haben wir ihn so genannt und das hat sich nie geändert.“

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