Mettmann Zu viel Verkehr: Anwohner zählen jetzt die Autos

Mettmann · Bürger der Lutterbecker- und Eichstraße klagen aufgrund der veränderten Verkehrsführung in der City über Lärmbelästigung.

 Die Eichstraße in Mettmann ist stark befahren. Dagegen sammeln jetzt die Anwohner Argumente - in Form von Zahlen.

Die Eichstraße in Mettmann ist stark befahren. Dagegen sammeln jetzt die Anwohner Argumente - in Form von Zahlen.

Foto: Blazy, Achim (abz)

(arue) Die Anwohner der Lutterbecker- und der Eichstraße wollen eine Verkehrszählung starten. „Nicht nur die Anwohner am Goldberg, der Nordstraße, der Berliner Straße, des Düsselrings und in Metzkausen empfinden den herrschenden Verkehr nach der Netztrennung belastend. Auch oder insbesondere in der Oberstadt hat er das Maß der Erträglichkeit schon lange überschritten“, schreiben Corinna Jungblut und Ulrich Görgens, die Sprecher der initiative.

Die bislang aus dem Verkehrsentwicklungsplan (VEP) veröffentlichen Zahlen seien nach Ansicht der Anwohner ungeeignet, das Problem richtig zu erfassen. „Deshalb wollen wir uns durch eigene Zählungen ein Bild machen um eine Diskussionsgrundlage zu schaffen. Seit die Johannes-Flintrop-Straße für die Durchfahrt gesperrt ist – zunächst im Zuge der Bauarbeiten, jetzt aus Anlass der Netztrennung – beklagen die Anwohner von Lutterbecker und Eichstraße ein erhöhtes Verkehrsaufkommen und damit verbundenen Lärm. Es gebe „Blechlawinen, die sich in den Morgenstunden und Nachmittagsstunden über die beiden Straßen schieben“, hieß es fast genau vor einem Jahr. Auch nachts würden Lutterbecker Straße und Eichstraße als Abkürzungsstrecke genutzt, um schnell in Richtung Düsseldorf zu fahren. „Wir können kaum ein Auge zu machen, weil die Autofahrer in der Eichstraße richtig Gas geben“, schrieb damals eine Anwohnerin an unsere Zeitung.

Für eine weitere Diskussion des Themas von Politik und Verwaltung sei es nun wichtig, die Zahlen zu aktualisieren. Die im Verkehrsentwicklungsplan benannte Belastung sei nachmittags zwischen 16 und 17 Uhr gemessen worden. „Für die Lutterbecker- und die Eichstraße ist dieses Vorgehen ungeeignet, allein schon weil es sich um eine Einbahnstraße handelt. Hier ist der morgendliche Berufsverkehr deutlich höher als am Nachmittag“, schreiben die Sprecher der Anwohner Darüber hinaus seien die bislang präsentierten Zahlen mehr als zwei Jahre nach der Zählung nicht mehr belastbar, da sie sich „durch Neuberechnungen stetig verändern“.

Zu den vergangenen beiden Sitzungen des Verkehrsausschusses habe die Stadtverwaltung jeweils neue Zahlen präsentiert. „Damit ist aber auch festzustellen, dass den Bürgern bei der Bürgerinformation im September 2017 deutlich andere Zahlen gezeigt wurden, als die jetzt von der Stadtverwaltung verwendeten“, betonen die Anwohner.So sei beispielsweise die Verkehrsmenge der Schwarzbachstraße von 2400 Autos pro Tag bei der Bürgerinformation 2017 auf nunmehr 5200 Autos pro Tag gestiegen.

„Wenn gleichzeitig mittels Seitenmessradar neue Zahlen für die Lutterbecker Straße erhoben wurden, diese dann aber nicht veröffentlicht werden, bietet das für die Anwohner keine Grundlage für eine Diskussion“, geben sich die Bürger entschlossen.

Die Verkehrszählung läuft am Donnerstag, 15. November, von 7.15 bis 8.15, 12.30 bis 13.30 und zwischen 16 und 17 Uhr an der Kreuzung Nordstraße/Lutterbecker Straße.

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