Wülfrath Meinhard neuer Vorsitzender

Wülfrath · Der ehemalige Chef der Mettmanner Bauaufsicht führt den Trägerverein Niederbergisches Museum. Die Stadt Wülfrath wird ihre vertragliche Erklärung, durch das Museum entstandene Verluste auszugleichen, einhalten.

 Neuer Vorstand (v.l.): Jürgen Meinhard (Vorsitzender), Manfred Hoffmann (Stellv. Vorsitzender), Hans Werner Geisthardt (Schriftführer), Heinz Franke (Stellv. Vorsitzender) und Juliane Brocke (Schatzmeisterin).

Neuer Vorstand (v.l.): Jürgen Meinhard (Vorsitzender), Manfred Hoffmann (Stellv. Vorsitzender), Hans Werner Geisthardt (Schriftführer), Heinz Franke (Stellv. Vorsitzender) und Juliane Brocke (Schatzmeisterin).

Foto: Dietrich Janicki

Mit der Frauenquote habe es wohl dieses Mal wieder nicht geklappt, warf einen Wülfratherin schmunzelnd in die Menge, als bei der Mitgliederversammlung feststand: Jürgen Meinhard ist neuer Vorsitzender des Trägervereins Niederbergisches Museum. Zu seinen Stellvertretern wurden Manfred Hoffmann und Heinz Franke gewählt. Letztere hatten schon nach den Wahlen im Juni 2010 Vorstandsämter bekleidet (Franke: Vorsitzender; Hoffmann: Stellvertretender Vorsitz). Aufgrund der gleichzeitigen Ratsmitgliedschaft waren diese jedoch von vornherein zeitlich begrenzt.

Verhandlungen mit der Stadt

"Zusammen mit Horst Hoenke haben wir uns in turbulenten Zeiten für die Übergangszeit als Vorstand zur Verfügung gestellt. Heute wollen wir den Weg freimachen für einen neuen Vorstand", sagte Franke. Mit Jürgen Meinhard bekommt das Museum nun einen Alt-Wülfrather zum Vorsitz, der sich "seit jeher für die Belange der Stadt interessiert und eingesetzt hat." Als Gründungsmitglied des Trägervereins läge ihm das Museum in erster Linie am Herzen. "In Zukunft stehen Vertragsverhandlungen mit der Stadt an – damit kenne ich mich von Berufs wegen aus. Ich möchte dem Museum in meiner Position als parteiunabhängiger Vorsitz bei solchen Verhandlungen helfen und so den Weiterbestand der Einrichtung längerfristig sicherstellen", sagte Meinhard.

Zu dem auf fünf Jahre befristeten Vertrag mit der Stadt Wülfrath ist derzeit ein Moratorium vereinbart. Dieses sichere laut Hoffmann die bisherige Führung bis zu neuen und erfolgreichen Vertragsverhandlungen. Ohne diese Regelung müsste das Museum laut Vertrag nach fünf Jahren ohne neue Vereinbarungen wieder in den Besitz der Stadt übergehen. Die Verhandlungen sollen im Sommer geführt werden.

Als Einstiegsgrundlage hinterließ der alte Vorstand Jürgen Meinhard eine im Vergleich zum Vorjahr weniger pessimistische Lage, so Schatzmeisterin Juliane Brocke. Im März 2011 wurde für die Jahre 2007 bis 2009 eine Steuerschuld von 24 000 Euro entdeckt. In diesen Jahren war die Freigrenze von 35 000 Euro Erwirtschaftetem überschritten worden, so dass das Museum hätte Umsatzsteuer zahlen müssen. In den vergangenen Monaten führten Trägerverein und Finanzamt einige Gespräche, die nun zu einer Einigung gekommen sind. "Seitens der Behörde erhalten wir ein Guthaben von 12 079 Euro, das unseren finanziellen Verlust mindert", so Brocke. Bisher sei das Geld jedoch noch nicht zurückgeflossen. Darüber hinaus wurde eine klare Trennung von wirtschaftlicher und ideeller Funktion herausgearbeitet. Demnach wird die Stadt Wülfrath ihre vertragliche Erklärung von 2006, durch das Museum entstandene Verluste auszugleichen, einhalten. Das Museum muss weiterhin eine Verlust-Ausgleichs-Vereinbarung erstellen. Im Sinne der ideellen Verpflichtung hat der Verein die Aufgabe, die Öffnung und Organisation sowie die finanziellen Aufwendungen mitzutragen.

(lac)
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