Ein Service in Mettmann Ältere Menschen entdecken das Kino

METTMANN · Das Weltspiegel-Kino bietet ein besonders Programm für die Generation 50+ an.

 Mehrgenerationenkino im Weltspiegeltheater: Spannende Filme zeigt das Kino.

Mehrgenerationenkino im Weltspiegeltheater: Spannende Filme zeigt das Kino.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

    Eine Ehre und ein Vergnügen ist es für einige Mettmannerinnen, ihren Lieblingskuchen zu backen und dafür freien Eintritt zu haben ins Generationenkino im Weltspiegel. Für alle anderen Besucher kostet der Eintritt 7,50 Euro. Einmal im Monat – jeweils am zweiten Mittwoch – werden im Weltspiegel-Kino die Türen geöffnet für Generationen. Am Anfang waren es 18 Besucher, jetzt sind es über 100. Daher lohnt es sich, die Plätze vorher zu reservieren.

„Seniorenkino wollen wir nicht heißen“, sagt Anke Burkhardt, die Assistentin der Geschäftsleitung. Die im Generationen-Kino gezeigten Filme heißen zum Beispiel „Astrid“ (14.4.), Colette (8.5.) oder „Der Vorname“ (12.6.) und sind ausnahmslos aktuelle Filme, jedoch mit unterschiedlichen Bezügen und Gesellschaftsfragen.

Zweimal an diesem Tag werden die Generationen-Filme gezeigt, um 11 Uhr und um 14.30 Uhr. Angelehnt an den großen Erfolg der Düsseldorfer Seniorenkino-Veranstaltungen ist das Mettmanner Generationen-Kino aber schon. Denn die Aktion spricht tatsächlich in der Mehrheit die Generation 50 + an.

Seit drei Jahren schon gibt es das Projekt, und zwar seit Geschäftsführer Thomas Rüttgers das Kino von den Eigentümers Rosslenbroich-Papenhoff übernommen hat. Rüttgers kennt sich aus im Filmgeschäft. In Hilden führt er ein international bekanntes Fach-Unternehmen für kinotechnische Ausrüstungen. Die ehemaligen Kinobetreiber hatten das Kino durchgehend 110 Jahre lang geführt, waren das älteste Privatkino Deutschlands. Die Familie betreibt  noch ein Kino in Ratingen. Viel Geld – es ist die Rede von einem sechsstelligen Betrag – hat Pächter Rüttgers in den Mettmanner Weltspiegel investiert, um das Spielfilmhaus zeitgemäß aufzurüsten, denn der technische Zustand war „desolat“, sagt Anke Burkhardt.  Die leidenschaftlichen Filmleute Thomas Rütters und Anke Burkhardt haben in den drei Jahren ihrer Filmtheater-Arbeit in Mettmann ein breitgefächertes Programm aufgestellt. Neben dem Generationenkino gibt es Schwerpunkte wie Kirche, Frauen, Kunst oder Lifeübertragungen der Royal Opera London oder der Berliner Philharmoniker. Für Kinder gibt es den Maustürentag  und den Disneytag. Dann veranstalten sie noch den „Sneek Preview“. Der ist freitagabends um 22.30 Uhr, kostet 5 Euro. Das Besondere: Der Besucher weiß nicht, welcher Film gezeigt wird, quasi wie Roulette. „Wem der gezeigte Film nicht gefällt, der geht einfach wieder“, sagt Anke Burkhardt. Unterstützt wird die Filmfrau von Patrick von Reth, zuständig für Werbung. Dazu beschäftigt der Weltspiegel ein Team von 20 Personen, die auf 450 Euro-Basis aushelfen. Meist sind es Studenten. Schließlich hat das Kino 365 Tage im Jahr geöffnet. Auch an Heiligabend. „Da kommen Väter mit ihren Kindern“, weiß Anke Burkhardt. Sie  kennt das Film-Geschäft von der Pike auf. „Filmkit klebt“, ist die Devise der Filmleute.  „Wenn wir durch die geschlossenen Saaltüren herzhaftes Lachen vernehmen, dann ist das unser Applaus“, sagt sie. Übrigens: Am 30. und 31. März läuft der Tote Hosen Film – die Vorstellungen sind fast ausverkauft. „Vielleicht kommt der gebürtige Mettmanner Campino ja mal vorbei“!?

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