Mettmann Medizin zum Anfassen

Düsseldorf · Viele Besucher nutzen die Gelegenheit, das Evangelische Krankenhaus kennen zu lernen. Im Mittelpunkt: Behandlung ohne Spritze und Skalpell.Erkunden können die Gäste auch die Kurzzeitpflege sowie das Zentrum für Naturheilkunde.

Ärzte zum Ansprechen und Medizin zum Anfassen bot das Evangelische Krankenhaus bei seinem Tag der offenen Tür. Die verschiedenen Abteilungen stellten sich und ihre Abteilungen den Besuchern vor. "Für mich ist es spannend zu sehen, was es hier vor Ort für Möglichkeiten gibt", sagte Hanna Rüthning. Sie interessiert sich besonders für Behandlungsmethoden, bei denen Spritze und Skalpell nur das letzte Mittel sind. "Neulich war ich mit meinem Knie beim Arzt und dort sollte ich gleich Schmerzmittel bekommen. Das fand ich unmöglich, denn ich möchte eine Besserung und nicht nur eine Betäubung meiner Beschwerden."

Am Gebäude interessiert

In der Orthopädie klärte unter anderem Dr. Thomas Grodzki über die Möglichkeiten auf, Verschleißerscheinungen im Knie zu behandeln, ohne gleich ein neues Gelenk einzusetzen. "Um die Beweglichkeit zu erhalten gibt es neben Physikalischer und Physiotherapie auch künstliche Knorpelflüssigkeit, die wir in das Gelenk spritzen und die dort die Gleitfähigkeit verbessert." Doch auch bei den Prothesen habe es in den vergangenen Jahren auch deutliche Verbesserungen gegeben.

"Die Implantate sind heute kleiner, so dass die Schnitte kleiner sind und die Rehabilitationszeit des Patienten sich dadurch verkürzt", sagt Dr. Thomas Grodzki. Weniger für die medizinische Versorgung und mehr für das Gebäude interessierte sich Ingrid Fischer. "Als Uralt-Mettmannerin kenne ich das Krankenhaus in verschiedenen Stadien und wollte mich mal über den Neubau informieren. Was ich bisher gesehen habe, gefällt mir. Ich kann mir gut vorstellen, wie es aussieht, wenn es fertig ist."

In einem Teil des Erweiterungsbaus ist die Kurzzeitpflege zu Hause. Dort sind Patienten untergebracht, die nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus auf einen Heimplatz warten oder deren pflegende Angehörige Urlaub machen.

"Einige Leute machen wir hier auch wieder fit, so dass sie in ihre eigene Wohnung zurück kehren können", sagt die stellvertretende Leiterin Barbara Konkol. Sie und ihr Fachkräfteteam, das sich rund um die Uhr um die Patienten kümmert, können im Notfall auf die Rettungsmannschaft von nebenan zurück greifen. "Wir pflegen eine sehr gute Zusammenarbeit." Ein Stockwerk höher empfängt das Zentrum für Naturheilkunde seine Besucher. Dort gehen alternative und Schulmedizin eine ungewöhnliche Verbindung ein.

Östliche Naturheilkunde

"Wir drei Ärzte haben alle eine schulmedizinische Ausbildung und bieten zugleich verschiedene Verfahren der westlichen und östlichen Naturheilkunde an", berichtet die Leiterin Dr. Linda Tan. Sie möchte mit der Kombination verschiedener Therapieformen vor allem die Schmerzen von Patienten mit chronischen Erkrankungen lindern.

Dabei stützt sie sich auch auf die Erfahrung des indischen Mediziners Syal Kumar, der ayurvedische Behandlungen vornimmt. "Nach einem solchen Angebot habe ich lange gesucht. Bei mir war diese Therapie schon sehr erfolgreich, doch in Deutschland gibt es unter diesem Begriff überwiegend Wellness-Angebote", sagte Christine Kampen. Sie erhofft sich von Syal Kumar nun professionelle Hilfe. "Er kommt aus Kerala und hat diese Methoden über sieben Jahre lang studiert", betont Dr. Linda Tan. Sie sieht ihr Zentrum als Ergänzung zu den Behandlungsmöglichkeiten des Krankenhauses.

(RP)
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