Mettmann MBV: Modernisieren nicht um jeden Preis

Mettmann · Der Mettmanner Bauverein legt den neuen Geschäftsbericht vor. Vier Millionen fließen in die Modernisierung.

Die Tochtergesellschaft des Mettmanner Bauvereins hat das Kö-Karree fertiggestellt. Von 52 Wohnungen stehen noch acht zum Verkauf an, heißt es im jüngsten Geschäftsbericht. Die Ladenflächen sind bis auf zwei alle vermietet. Eine Büroeinheit ist noch frei.

Durch diverse Bauverzögerungen (nachträgliche Planungsänderungen) haben sich die Kosten für das Kö-Karree erhöht. Der MBV und die Stadt haben sich noch nicht über die Übernahme der Mehrkosten geeinigt.

Das Bauobjekt Lindenstraße mit 15 Eigentumswohnungen wurde im Herbst 2013 abgeschlossen. Die Wohnungen, so der MBV-Vorstand, sind bis auf drei verkauft. Der Mettmanner Bauverein wird in den nächsten Jahren den Fokus auf sein Kerngeschäft richten: Geld in die Modernisierung der Wohnungen stecken und Neubauten im bezahlbaren Preissegment errichten. Am Beispiel der Häuser an der Georg-Fischer-Straße und am Feierabendweg macht der MBV aber gleichzeitig deutlich, dass es nicht überall sinnvoll ist, Geld in die vorhandene Bebauung zu stecken. "Wenn eine Modernisierung keine grundsätzliche Verbesserung des Wohnens mit sich bringt, weil beispielsweise die nicht mehr zeitgemäßen Wohnungsgrundrisse kaum sinnvoll verändert werden können, gleichwohl dies aber zu einem deutlichen Anstieg der Miete führen würde, ist eine solche Sanierung eher in Frage zu stellen", heißt es im Geschäftsbericht. Es sei wichtig, so der MBV, die Mieter von vorneherein in die Überlegungen mit einzubeziehen und gemeinsam über verträgliche Lösungen nachzudenken und diese auch umzusetzen. "Keiner unserer Mieter soll auf diesem Weg allein gelassen werden." Insbesondere die Bäder und Zugänge in den MBV-Häusern sollen in den nächsten Jahren sukzessive umgebaut werden. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 4,06 Millionen Euro für Modernisierung und Instandsetzung ausgegeben. Schwerpunkte der Arbeiten waren: Instandhaltung der Treppenhäuser an der Gruitener Straße, der Düsseldorfer und August-Burberg-Straße. Die Bahnstraße 31 erhielt neue Wohnungseingangstüren sowie Gegensprechanlagen. Die Dach- und Balkonsanierung an der Schwarzbachstraße 78 wird sich noch in dieses Jahr erstrecken. An der Eidamshauser Straße wurden die Aufzugsanlagen in verschiedenen Häusern sowie die Kellerräume saniert. Neben den Modernisierungsarbeiten im Wohnbereich mit 78 Projekten wurden in 2013 schwerpunktmäßig die Häuser Breslauer Straße 3-7 und 9-11 in Angriff genommen. Alle Häuser erhalten neue Fenster, Haustüren und ein neues Dach mit einem kompletten Wärmedämmsystem.

Positiv entwickelt sich die Zahl der MBV-Mitglieder. Seit 2007 ist die Zahl von 3007 auf 3594 in 29013 gewachsen. Ebenso nimmt die Zahl der gezeichneten Geschäftsanteile, trotz der angekündigten Dividenden Reduzierung auf vier Prozent - weiter zu und erreicht mit 24371 Anteilen den bisherigen Höchststand.

Die Investitionen in Neubauten und die umfangreichen Instandsetzungsarbeiten seien nicht ohne Fremdkapitalanteil zu realisieren, sagt der MBV-Vorstand. Die dadurch bedingten Fremdfinanzierungskosten würden die Jahresergebnisse über einen langen Zeitraum belasten. Durch eine zeitnahe Beantragung und Zuteilung langfristiger Mittel trage die Genossenschaft dem Zinsänderungsrisiko Rechnung, welches bei kurzfristiger Fremdfinanzierung latent vorhanden sei. Strengere und umfangreiche Auflagen aufgrund gesetzlicher Bestimmungen würden die Wirtschaftlichkeit von Modernisierungsmaßnahmen zusätzlich beeinflussen. Vielfach könnten die daraus erforderlichen Mieterhöhungen nicht von allen Mietern in vollem Umfang getragen werden.

Deshalb seien bestandsersetzende Neubauten eine Alternative zu umfangreichen Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten, so der MBV-Vorstand.

(RP)
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