Ungewöhnliches Gespann in St. Lambertus Marktkonzert überzeugt die Zuhörer

Mettmann · Orgel und Cello boten ein ungewöhnliches, aber hörenswertes Gespann.

 Daniel Posdziech spielte die Orgel in der katholischen Kirche St. Lambertus.

Daniel Posdziech spielte die Orgel in der katholischen Kirche St. Lambertus.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Zum zweiten Marktkonzert in diesem Jahr erklang in St. Lambertus die recht ungewöhnliche Kombination von Orgel und Cello. Nicht der musikalische Hausherr, Matthias Röttger, ließ sein Instrument erklingen – dieses Mal wurde die Orgel von dem kulturellen Zugewinn des Städtchens, Daniel Posdziech, gespielt, der seine Studienfreundin Ruth Felicitas Lehmann ermuntert hatte, mit ihm die Liebhaber der Marktkonzerte zu erfreuen. Mit einer Phantasie in a-Moll von Karl- Friedrich Richter setzte Daniel Posdziech bereits Maßstäbe, die hohe Musikalität und technisches Können versprachen. Mächtigen Akkorden folgten verspielte Sequenzen, immer wieder lugte das Thema hindurch und schlich sich durch die Tonarten.

Max Gulbins (1862-1932), ein deutscher Organist und Komponist, hat viel für sein Instrument komponiert. Hier glänzten Ruth Felicitas Lehmann und Daniel Posdziech mit zwei kleinen Stücken des gebürtigen Ostpreußen. Als das Cello ein Thema der Orgel übernimmt, tritt diese galant zurück. Joseph G. Rheinberger ist Freunden der Chormusik wohl bekannt. Sein Abendlied „Bleib bei uns, denn es will Abend werden“ ist ein Klassiker. Und auch in diesem Stück aus seinem op. 150 besticht die Weichheit, die dem gemeinsamen Musizieren Ausdruck verleiht. Ruth F. Lehmann führte den Bogen so leicht und sanft, dass die drei Sätze Abendlied, Pastorale und Elegie von zartem Schmelz überzogen waren. Schon mit sechs Jahren hatte sie sich dem Cello verschrieben. Dennoch ist sie mit dem Klavier Preisträgerin bei „Jugend musiziert“ geworden und ist nun im achten Semester für Musikpädagogik an der Folkwang Universität Essen.

Ein Adagio Religioso von Gustav Merkel, auch ein ostdeutscher Komponist und Organist, und ein Gebet „Priere“ des großen französischen Romantikers Camille Saint Saëns, spann den roten Faden weiter, der diesem Programm zugrunde lag: Zartheit, Weichheit, Schlichtheit, innere Ruhe ausstrahlend. Ein gelungenes Konzert in St. Lambertus, das mit lang anhaltendem Beifall bedacht wurde.

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