Musik in Mettmann Marktkonzert begeistert mit anheimelnden Tönen

Mettmann · Beim fünften und damit vorletzten Marktkonzert in St. Lambertus trafen Orgel und Viola aufeinander. Ein Ohrenschmaus, für den es herzlichen Beifall gab.

 Camila Tapia (Viola) und Dominik Lorenz (Orgel) haben sich bei ihrem Mettmanner Gastspiel einigen Herausforderungen gestellt.

Camila Tapia (Viola) und Dominik Lorenz (Orgel) haben sich bei ihrem Mettmanner Gastspiel einigen Herausforderungen gestellt.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Als sanftes Miteinander stellten sich Orgel und Viola beim fünften und damit schon wieder vorletztem Marktkonzert in St. Lambertus  mit der Sonata in g-Moll von Georg Friedrich Händel vor. Die Orgel, ganz auf warmen Klang registriert,   gespielt von Dominik Lorenz, unterstrich die anheimelnden Töne der Viola, die Camila Tapia aus Chile ihrem Instrument entlockte. Ein Ohrenschmaus.

Ein Präludium von Dietrich Buxtehude, ebenfalls in g-Moll, verlangte den beiden  Musikern einiges an Technik ab, denn die Finger strapazierenden Koloraturen forderten heraus. Schon die erste Fuge gestaltete Dominik Lorenz sehr durchsichtig, so dass die einzelnen Stimmen gut erkennbar blieben. Dann erklang eine überraschende Wende mit ganz quirligen Tempi, um wiederum in einer zweiten Fuge den Kirchenraum mit imposanter Größe zu füllen.

Der 2. Satz, ein Adagio aus der Gambensonate von Johann Sebastian Bach, bot den zahlreichen Zuhörern ein zauberhaftes Wechselspiel der beiden Instrumente, die im Original für  Gambe (sozusagen eine Cousine der Viola) und Cembalo komponiert waren. Herrliche Flötentöne in den Registern bildeten einen charmanten Gegensatz zu der Viola. Hier konnte Camila Tapia ihr virtuoses Spiel besonders beweisen, denn die Orgel ließ der Viola galant den Vortritt.

Die junge Chilenin war schon immer von dem warmen Klang der Viola oder auch Bratsche genannt begeistert und hat ihre musikalische Ausbildung mit neun Jahren begonnen. Ihr Studium absolvierte sie mit Hilfe eines Stipendiums an der Robert-Schumann-Musikhochschule in Düsseldorf und studiert jetzt noch an der Folkwang-Musikhochschule Essen, um dort den Master zu erlangen. Auch Dominik Lorenz, gebürtig aus der Nähe von Aachen, hat in Düsseldorf studiert und seinen Master in den Fächern Orgel und Dirigieren bestanden. Seit zwei Jahren ist der Kirchenmusiker Kantor an St. Maximin in Wülfrath. Mit einer Sonate des Engländers William Flackton beschlossen die beiden Künstler das Programm.  Im Adagio stellte die Viola ein liedhaftes Thema vor, das die Orgel übernahm und einzelne Motive von beiden Instrumenten variiert wurden.

Ein ganz fröhliches, nahezu ein neckisches Versteckspiel lieferten sich Orgel und Viola im Allegro und im Minuetto war zwischen den Tänzchen vornehmes Schreiten angesagt. Für ein wunderschönes Erleben der Instrumente und der Spielfreude der Musiker dankte das Publikum mit herzlichem Beifall.

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