Jecke Der Woche: Johannes I. Und Sandra I. Mann in Strumpfhosen - kein Problem!

Mettmann · Sympathisch, ansehnlich und voller Energie: Das neue Prinzenpaar aus Unterbach, Johannes I. Bremkens (54) und Sandra I. Lieverscheidt (34), war gestern in der Redaktion der Rheinischen Post zu Gast und gab ein Exklusiv-Interview.

Sie machen einen sehr harmonischen Eindruck. Sie sind aber privat kein Paar?

Sandra Nein. Man hat uns beim Karnevalsdate sozusagen verkuppelt. Wir verstehen uns blendend.

Johannes Anders geht es auch nicht. Wir bewältigen 111 Auftritte gemeinsam. Da verbringen wir schon einige Zeit zusammen. Da muss es rein karnevalistisch funken.

Sandra Normalerweise übernehmen ja Ehepaare diesen Job. Da gibt es schon mal eher Reibereien.

Kannten Sie sich schon vorher?

Sandra Schon lange. Schließlich leben wir beide im Unterbacher Dorf. Und am Blumenlanden von Johannes Bremkens kommt keiner vorbei.

Wenn Sie nicht gerade im königlichen Ornat unterwegs sein müssten, was wären ihre Lieblingskostüme?

Sandra (prompt): Biene Maja. Da kann man schnell mal davonfliegen.

Johannes (ebenso schnell): Spanier! Ich mag das Land, das Tanzen und die Sonne.

Frage an den Prinz: Als Mann in Strumpfhosen — wie fühlt man sich da?

Johannes Das ist kein Thema. Die gehört zum Kostüm, es ist auch nicht schwierig, hineinzukommen. Außerdem: Bei den Bällen trage ich eine weiße Stoffhose.

Prinzessin Sandra, Sie sind heute Morgen um 3.30 Uhr ins Bett gekommen, sitzen täglich noch bei der Beratungsstelle für Lohnsteuerhilfe in Hochdahl und sehen trotzdem ausgeschlafen aus: Wie machen Sie das? Haben Sie Rezepte für die Session?

Sandra Gar nicht. Das kommt von allein. Ich komme mit drei oder vier Stunden Schlaf aus. Jeck zu sein, liegt mir einfach im Blut.

Und der Prinz?

Johannes . . . ist als Blumenhändler und Floristmeister schon jeden Morgen um 4.30 Uhr auf den Beinen, um rechtzeitig auf dem Blumengroßmarkt zu sein. Wenn ich Ruhe brauche, finde ich sie auf dem Friedhof vor meinem Geschäft. Da erhole ich mich in der gepflegtesten Parkanlage von ganz Unterbach.

Singen Sie eigentlich schon früh beim Aufstehen die ersten Karnevalslieder?

Sandra Natürlich. Zum Beispiel unsere Hymne: "Bunt und heiter, so geht's weiter". Und alle Lieder von Alt Schuss (mit Vater Rainer Lievescheidt als Frontmann - die Red.).

Johannes Klar, schon um fünf Uhr im Auto auf dem Weg zum Großmarkt. Es können auch schon mal die Bläck Fööss dabei sein.

Wenn Sie wählen könnten zwischen Karneval in Venedig oder in Rio — worauf fiele die Wahl?

Sandra Rio. Da kann man besser tanzen, rhythmischer auf jeden Fall.

Johannes Venedig. Wegen der fantasievollen Kostüme.

Wer unterstützt Sie während der turbulenten Session?

Sandra Meine Adjutantin, die auch meine Mutter ist.

Johannes Zuerst mal der Adjutant. Der hat mein Geld, der hat meine Mützen. Der fährt unser Prinzenauto und bereitet auf den nächsten Termin vor. Dahinter steht der Karnevalsausschuss Unterbach. Der tut das ganze Jahr hindurch alles, damit wir tolle Tage erleben.

Und privat?

Johannes Mein Partner Dieter Müller, mit dem ich seit über 35 Jahren zusammenlebe und seit acht Jahren verheiratet bin. Er macht den Haushalt und hält das Geschäft am Laufen, wenn ich unterwegs bin.

Was war der beste Witz, den Sie bisher auf den Sitzungen gehört haben?

Johannes (nach gründlichem Nachdenken) "Warum heiraten? Leasen tut es doch auch!" Denn: Sandra und ich haben uns ja schließlich auch geleast.

Was mögen Sie lieber: Alt oder Kamelle?

Sandra Kamelle.

Johannes Ich mag nichts Süßes. Aber Alt eigentlich auch nicht so wirklich. Bei den Sitzungen in Unterbach gibt es ja anfangs auch immer Wein.

ISABEL KLAAS FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
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