Kreis Mettmann Mängel melden unerwünscht

Kreis Mettmann · Der Internetservice Mängelmelder.de leitet Beschwerden und Hinweise von Bürgern an die entsprechenden Gemeinden weiter. Erkrath bearbeitete kurzzeitig die Anliegen, machte offiziell aber nie bei dem Projekt mit.

 Im zweiten Schritt markieren sie im Internet auf einer Karte den Ort, an dem sie den Mangel festgestellt haben. screenshots (2): ngz

Im zweiten Schritt markieren sie im Internet auf einer Karte den Ort, an dem sie den Mangel festgestellt haben. screenshots (2): ngz

Foto: ngz

Hundekot auf Gehwegen, wild entsorgter Müll oder ein umgetretenes Verkehrsschild — oftmals sind es solche Dinge, die das Bild einer Stadt trüben und die Bewohner verärgern. Auf solche Dinge einfach, schnell und unkompliziert aufmerksam zu machen — dazu will ein Internetservice namens Mängelmelder beitragen. Die Stadt Erkrath nutzte diesen Service offenbar bereits, verzichtet nun aber wieder darauf.

 Zuletzt beschreiben sie dann in einer Eingabemaske genau, was und wo ihnen als Mangel aufgefallen ist.

Zuletzt beschreiben sie dann in einer Eingabemaske genau, was und wo ihnen als Mangel aufgefallen ist.

Foto: ngz

Mängel schnell beseitigt

So berichtet ein RP-Leser: "In den vergangenen Wochen habe ich dort einige Mängel gemeldet, beispielsweise eine kaputt getretene Laterne und Scherben auf dem Gehweg. Nach wenigen Tagen war das beseitigt." Doch seit kurzem erhält der Erkrather auf seine Hinweise eine Mail mit dem Hinweis: "Sehr geehrter Nutzer, leider möchte Erkrath zur Zeit nicht an unserem System teilnehmen." Er ist enttäuscht darüber, dass die Stadt nicht mehr mitmacht.

Das Angebot funktioniert über die Internetseite www.maengelmelder.de, auf der Nutzer Anmerkungen zu Problemen in ihrer Stadt oder Gemeinde hinterlassen können. "Wir setzen uns dann mit den Kommunen in Kontakt und leiten ihnen auf Wunsch die Anliegen der Bürger weiter", erklärt Robert Lokaiczyk, Geschäftsführer von Mängelmelder. Mit vielen Städten funktioniere diese Zusammenarbeit gut, aber nicht mit allen. "Die Stadt Erkrath wollte keine Mails mehr von uns weitergeleitet bekommen. Das ist nach unserer Erfahrung eher die Ausnahme", sagt Lokaiczyk.

"Haben Beschwerdestelle"

In der Erkrather Stadtverwaltung stößt das Thema Mängelmelder auf Unwissen. "Mir war gar nicht bekannt, dass wir zu diesem Anbieter Kontakt hatten", sagt Erkraths Bürgermeister Arno Werner auf Anfrage unserer Zeitung. Den Service hält er ohnehin für nicht nötig. "Als meine Amtszeit begann, habe ich eine zentrale Beschwerdestelle eingerichtet. Dorthin können sich Bürger mit allem wenden", sagt er. Es gäbe keinen Grund, noch andere Organisationen mit einzubinden.

Anders sieht die Einstellung in Wülfrath aus. "Wir haben uns bereits schlau gemacht dazu und wollen nun noch etwas abwarten, wie es in anderen Städten anläuft. Grundsätzlich sind wir dem Projekt aber positiv zugetan", sagt Franca Klippel aus der Verwaltung. Sie weist aber auch darauf hin, dass vor einer Umsetzung klar sein sollte, ob genug Mitarbeiter da sind, um die Beschwerden zu bearbeiten. "Ansonsten enttäuscht man die Leute nur, weil man eine Erwartung geweckt hat", sagt Klippel. Bei der Kreisstadt Mettmann ist der Mängelmelder auch noch nicht im Einsatz. "Wir werden uns intensiv mit der Thematik auseinandersetzen und dann entscheiden, ob auch wir diese Technik einsetzen wollen", sagt Silvia Nolte von der Stadtverwaltung. Den Internetservice kenne man jedoch bereits aus den Städten Erkrath und Langenfeld.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort