Erkrath LOKart 2009 öffnet heute

Düsseldorf · Die gemeinschaftliche Ausstellung der Erkrather Künstlerschaft wird heute Abend mit der Vernissage eröffnet.Gestern platzierten die 21 Teilnehmer ihre Werke im Hochdahler Lokschuppen.

Viele Namen auf der Liste der LOKart-Künstler 2009 sind bereits aus den Vorjahren bekannt. Mit neuen Arbeiten und Denkansätzen werden die aus 52 Bewerbern ausgewählten 21 Aussteller dennoch auch bei der 15. Ausstellung Erkrather Künstler im LOKschuppen wieder für Überraschungen sorgen.

In diesem Jahr bestimmen mehrere sehr großformatige Arbeiten das Gesamtbild. Eine Herausforderung beim Aufbau waren die riesigen Gemälde von Erhard Löblein und Dirk von Salzen, für die eine eigene Stellwand-Konstruktion errichtet werden musste. Dem Thema der Tischszenen ist Löblein treu geblieben. Sein "Früher Morgen" zeigt diesmal eine Tafelrunde in Auflösung, offenkundig nach durchzechter Nacht. Ganz anders die Arbeiten von Dirk von Salzen: Sein informelles Bild FingerSpiel 1 thematisiert den Akt des Malens selbst, das emotionale und sinnliche Schwelgen in Farbe, Material und Form.

Verschlungenes Eigenleben

Eine ganze Backsteinwand nimmt LOKart-Neuling Laura Ohlendorf mit ihrer "Iconic Turn-Metamorphose des Zurückgebliebenen" ein. Nachdem das geschriebene Wort zunehmend zugunsten visualisierter Darstellungen an Bedeutung verliert, lässt sie vernachlässigte Bücher ein verschlungenes Eigenleben entwickeln. Hyacinta Hovestadt, die bisher mit ihren Objekten aus Wellpappe beeindruckte, überrascht diesmal mit neuem Werkstoff. Nachhaltig ins Gedächtnis einprägen werden sich sicherlich die Arbeiten von Michael Oliver Flüß. Obwohl er auf seinen fotorealistischen Ölbildern nur knackiges Obst und Gemüse zeigt, wird die Kombination mit Operationsbesteck bei jedem Betrachter unweigerlich schmerzhafte Assoziationen auslösen. Subtile Bedrohung strahlen auch die Arbeiten von Sven Büngener aus. Die farbintensiven, fast grell bunten Darstellungen seiner Straßenszenen scheinen die Bedrohlichkeit eher zu verstärken als abzumildern. Natürlich lädt die LOKart aber auch zum Schmunzeln ein.

Dafür kann etwa Martyn Hahn mit seinem "Bock" sorgen. Für Henriette Astor ist Kunst eine Form des Denkens mit gestalterischen Mitteln. Ihren Erinnerungen und Gedanken dürfen die Besucher durch Blättern in einem wunderschönen Tagebuch selbst auf die Spur kommen. Birgit Lemm, seit Jahren bei der LOKart Garant für ungewöhnliche Perspektiven, lenkt den Blick diesmal auf die real existierende Wirklichkeit Plastik-überzogener Landschaften in der Landwirtschaft. Über all diesen spektakulären Arbeiten sollten sich die Besucher aber nicht von den weniger augenfälligen Werken ablenken lassen. Auch in diesem Jahr wird ein Jurypreis und ein Publikumspreis vergeben.

Kreissparkasse ist Sponsor

Die Besucher der Vernissage haben die Möglichkeit, bis 20.30 Uhr ihre Wahl zu treffen. Nach der Auszählung werden die Preisträger bekannt gegeben. Beide Preise werden von der Kreissparkasse Düsseldorf gesponsert.

(RP)
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