Mettmann/Erkrath Lehrer-Hilfe bei Wahl der Fremdsprache

Mettmann/Erkrath · Erst Englisch – und dann? Für viele Schüler stehen Entscheidungen an. Vier Lehrer machen Lust auf "ihre" Sprache.

Englisch lernen Kinder heute bereits ab der ersten Klasse der Grundschule. Umso früher kommen auf den weiterführenden Schulen Fremdsprachen hinzu. Die Wahl hängt von vielen Kriterien ab – von den Fähigkeiten der Schüler, aber auch von familiären Vorlieben oder beruflichen Zielen des Kindes.

Französisch "Besonders in der heutigen Zeit ist Frankreich in Europa sehr wichtig. Französisch ist eine zentrale Sprache", wirbt Julia Rombeck. Außerdem sei es – im Gegensatz zu Latein – eine lebendige Sprache. "Französisch ist für Kinder, die direkt die neue Sprache sprechen möchten", sagt die Fachvorsitzende am Heinrich-Heine-Gymnasium in Mettmann. Da die Franzosen sehr eigen sein können und ihre Sprache lieben, stoße man mit Sprachkenntnissen meist Türen auf. "Deswegen ist es später beispielsweise für geschäftliche Kontakte sinnvoll, Französisch zu sprechen. Außerdem ist es die Sprache der Geschichte, der Kultur und Kunst", schwärmt die Lehrerin.

Latein "Schüler, die gerne analysieren, sollten sich eher für Latein entscheiden", rät Heinz Bergs vom Konrad-Heresbach-Gymnasium in Mettmann. "Allerdings erfolgt die Wahl zwischen Latein und Französisch immer vor dem Hintergrund, dass man die jeweils andere Sprache auch später noch wählen kann". In Latein stehe die Sprachkompetenz im Vordergrund, die Grammatik und Sprachstrukturen. "Wer das kann, dem fällt es später leichter, andere Sprachen zu lernen", sagt Bergs. Ferner werden Themen wie Mythologie behandelt, die Grundlage für die klassische Literatur. "Außerdem lernen die Kinder, kontinuierlich zu lernen. Bei Latein müssen sie erst ein solides Wissen haben, bis sie größere Zusammenhänge erschließen können. Ich denke, das ist auch eine Schlüsselqualifikation für später." Zudem werde das Latinum für viele Studiengänge verlangt. "Das an der Uni nachzuholen, kann sehr stressig werden."

Spanisch Sie selbst hat in der 11. Klasse mit Spanisch begonnen und die Sprache lieben gelernt. Heute ist Kathrin Stosiek Spanisch-Lehrerin am Gymnasium am Neandertal in Erkrath. Sie freut sich, dass die Sprache bei den Schülern so beliebt ist. "Aufgrund von persönlichen Erfahrungen wie Urlaub in Spanien sind viele Schüler hoch motiviert, ihre Kenntnisse anzuwenden und zu vertiefen", sagt sie. Außerdem sei Spanisch zu Beginn relativ leicht zu lernen, da es auf lexikalischer Ebene viele Ähnlichkeiten zum Beispiel mit Französisch oder Italienisch aufweist. "Nicht zu vergessen ist die Bedeutung auf dem Weltmarkt und die hohe Anzahl der spanischsprachigen Menschen auf der Welt."

Italienisch In der 10. Klasse können sich die Schüler am Gymnasium Hochdahl in Erkrath für Italienisch entscheiden. "Die Sprache ist im Laufe der Jahre immer beliebter geworden. Teilweise wählen die Hälfte der Schüler Italienisch", freut sich Klaus Hütt. "Die Sprache ist klangvoll und eine der schönsten europäischen Sprachen." Außerdem sei Italien ein wichtiger Handelspartner für Deutschland. "In Italien gibt es viel Kunst, Mode, Design und Architektur", erklärt der Lehrer. Deswegen kämen viele Begriffe in diesen Bereichen aus dem Italienischen. "Für die berufliche Laufbahn ist es außerdem immer wichtiger, mehrere Fremdsprachen zu sprechen."

(arm)
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